Die Kennzeichnungen vermitteln den Konsumierenden eigentlich hilfreiche Produkteangaben, wie das Kompetenzzentrums des Bundes für landwirtschaftliche Forschung Agroscope am Freitag zu seiner Studie mitteilte. Das kann zum Kauf gesünderer und nachhaltigere Lebensmittel beitragen.

In ihrer umfassenden Online-Marktanalyse überprüften Agroscope-Forscherinnen nun, ob die Labels mit den Nährwertangaben sowie dem Preis auf der Verpackung übereinstimmten. Die Daten erhoben sie bei drei Schweizer Supermärkten.

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Viele Labels auf einer Packung

Unter die Lupe nahmen sie acht Label-Arten von Ernährung über Diät, Allergieinformationen, Ökologie bis Nachhaltigkeit. Dazu gehörten Begriffe wie «ohne Zuckerzusatz», «milchfrei», «vegan» und ähnliches.

Die Mehrzahl der untersuchten Milchersatzprodukte zeigte drei bis sechs Labels auf der Verpackung. Mindestens war eines aufgedruckt, maximal neun. Elf Produkte wiesen gleich mehrere Labels mit gleicher Information auf.

Am häufigsten auf den Packungen zu finden waren gemäss Agroscope mit 34 Prozent ernährungsbezogene Labels wie jenes mit der Zuckerinformation. Diät-Labels wie «vegan» landeten mit 29 Prozent auf dem zweiten Platz, gefolgt von Allergieangaben mit 18 Prozent.

Nicht weniger Zucker

Die Labels stimmten jeweils. «Ohne Zuckerzusatz» erwies gemäss Agroscope sich hingegen als missverständlich. Der Zuckergehalt ist bei derart gezeichneten Produkten nämlich nicht tiefer als bei solchen ohne das Label. Das liegt daran, dass die entsprechenden Milch-Alternativen einen hohen Gehalt natürlichen Zuckers haben.

Obwohl das Label keinen tieferen Zuckergehalt verspricht, könnte es gemäss der Forschungsstelle beim Konsumenten einen solchen suggerieren.

Agroscope kommt zum Schluss, dass die Vielzahl der Labels die Konsumierenden überfordern könnte. Potenziell irreführende Labels sollten die Anbieter vermeiden. Und die Konsumentenseite sollte besser darüber aufgeklärt werden, wie sie Nährwertinformationen interpretieren soll.