Laut der vom Marktforschungsinstitut GfS Zürich durchgeführten und von der "NZZ am Sonntag" publizierten Umfrage würden 72 Prozent der rund 1000 Befragten eine Flugticketabgabe unterstützen. In Auftrag gegeben hat die Befragung die Umweltorganisation Umverkehr. Der Befund entspricht jenem früherer Umfragen.
Für den Fall einer Einführung sprachen sich 42 Prozent der Befragten für eine Verteuerung in Höhe von 30 Franken für Kurzstreckenflüge und 120 Franken für Langstreckenflüge aus. 50 Prozent stimmten höheren Abgaben zu. Dabei zeigten sich Unterschiede nach Alter. Jüngere waren skeptischer und tendierten mehrheitlich zur tiefstmöglichen Abgabe.
75 Prozent der Befragten wollten, dass die Einnahmen aus den Abgaben in Schweizer Klimaschutzprojekte fliessen. 55 Prozent sprachen sich dafür aus, mit den Geldern den internationalen Schienenverkehr zu unterstützen.
Eine Flugticketabgabe war Teil des vom Stimmvolk im Juni 2021 abgelehnten CO2-Gesetzes. Das Parlament lehnte in der Folge mehrere parlamentarische Initiativen zum Thema ab. Der Nationalrat verlangte im März vom Bundesrat einen Bericht dazu, wie CO2-neutrales Fliegen bis 2050 ermöglicht werden kann. Die Einführung einer Flugticketabgabe oder eine internationale Kerosinsteuer stehen dabei nicht mehr im Vordergrund.
Die Grüne St. Galler Nationalrätin und Umverkehr-Co-Präsidentin Franziska Ryser will die Flugticketabgabe dennoch wieder aufs Tapet bringen. Sie fordert per Motion die Einführung einer solchen. Daneben plant der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) eine Volksinitiative zum Thema. Die Lancierung wird für das Frühjahr 2023 angestrebt, wie der Verband gegenüber der "NZZ am Sonntag" verlautete.