«Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres», sagte Rheinmetall-Vorstandsvorsitzender Armin Papperger der «Bild am Sonntag».

Der Rüstungskonzern verfügt laut Papperger noch über 22 Fahrzeuge vom Typ Leopard 2 und über 88 Fahrzeuge vom Typ Leopard 1. «Doch diese Panzer können wir nicht ohne Auftrag instand setzen, da die Kosten bei mehreren Hundert Millionen Euro liegen. Das kann Rheinmetall nicht vorfinanzieren», sagte Papperger der Zeitung.

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Reparatur dauert ein Jahr

Die Reparatur der ausgemusterten Kampfpanzer dauere «ein knappes Jahr», führte Papperger fort. «Die Fahrzeuge werden nicht nur neu lackiert, sondern müssen für einen Kriegseinsatz umgebaut werden.» Die Panzer würden «komplett auseinandergenommen und dann wieder neu aufgebaut.»

Der Leopard könne im Krieg eine entscheidende Rolle spielen, sagte der Konzernchef: «Mit Kampfpanzern kann eine Armee die feindlichen Linien durchbrechen und einen längeren Stellungskrieg beenden. Mit dem Leopard können die Soldaten zig Kilometer am Stück vorrücken.»

Seit längerem Panzer gefordert

Die Ukraine fordert schon seit längerem die Lieferung von Leopard-Panzern. Die Debatte nahm in dieser Woche Fahrt auf, weil der polnische Präsident Andrzej Duda erklärte, sein Land sei im Rahmen einer internationalen Koalition dazu bereit. Dafür wäre allerdings eine Genehmigung vom Herstellerland Deutschland nötig.

Am Samstag schliesslich kündigte Grossbritannien als erstes Land die Lieferung schwerer Kampfpanzer an Kiew an. Die Bereitstellung der Panzer vom Typ Challenger 2 sowie zusätzlicher Artilleriesysteme solle der ukrainischen Armee dabei helfen, «die russischen Truppen zurückzudrängen», sagte Grossbritanniens Premierminister Rishi Sunak. Durch die britische Zusage wächst der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), ebenfalls Kampfpanzer in die Ukraine zu schicken. (sda/ise)