Das laufende Geschäftsjahr 2022/23 wird aber mit einem erwarteten Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent wohl ein relativ langsames. Man sei im Spitzenjahr der Pandemie aber auch um 74 Prozent gewachsen und viele seien verblüfft, dass Logitech von diesem Niveau aus überhaupt noch wachse, sagte Darell am Freitag.

Wenig Sorgen wegen China

Zudem sei das laufende Geschäftsjahr ungewöhnlich: Der Ukraine-Krieg allein koste 2 Prozent des Umsatzes. Langfristig erwartet der CEO aber ein Wachstum von 8 bis 10 Prozent oder gar mehr. Seine Mission sei es, jedes Jahr zweistellig zu wachsen.

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Wenige Sorgen bereiten dem CEO derweil die Lockdowns in China, dem zweitgrössten Absatzmarkt von Logitech. Mit der Pandemie sei der chinesische Markt zu einer riesigen Chance geworden - "die Menschen kauften mehr Produkte, weil sie eingeschlossen waren." Auch seien die Produktionsstätten trotz Lockdown weiter in Betrieb. Vom langfristigen Potenzial Chinas zeigte sich Darrell gar "stärker begeistert denn je".

Keinerlei Amtsmüdigkeit

Der Logitech-Chef spürt denn auch keinerlei Amtsmüdigkeit: "Ich bin überhaupt nicht bereit, etwas anderes zu tun." Er sei von dem, was er tue, absolut begeistert und noch nie so glücklich gewesen in seinem Job. Logitech habe sich in den letzten drei bis vier Jahren so stark verändert, dass er das Gefühl habe, am Anfang von etwas Aufregendem und Neuem zu stehen.

"Wir hatten grossartige zehn Jahre, aber die Zeit, die vor uns liegt, wird noch viel besser und aufregender sein", so der CEO weiter. Er stützt sich dabei auf die beiden "Megatrends" Metaverse und Cloud Gaming. Diese gingen weiter über alles hinaus. Auch bei Videokonferenzen sieht er weiter grosses Potenzial.

Dass der Boom mit der Pandemie endet, glaubt er nicht. Über 90 Prozent der Räume weltweit seien nicht videofähig und das Geschäft mit Kameras in Konferenzräumen wachse weiter zweistellig. Auch den Unternehmensmarkt will Logitech zunehmend erschliessen. Dort seien die Gewinnmargen "tendenziell höher".

Skepsis bei Grossübernahmen

Grossübernahmen steht der CEO derweil skeptisch gegenüber. Man sei an solchen zwar grundsätzlich interessiert. Angesichts der Nettobarmittel von 1,3 Milliarden US-Dollar fehlt es Logitech auch nicht am nötigen Kapital. Grosse Übernahmen seien aber komplex und schwer zu realisieren und müssten daher gut durchdacht sein. Die Zukunft des Unternehmens wolle er dafür nicht aufs Spiel setzen, sagte Darrell.

Grundsätzlich sei man aber "sehr aggressiv" auf der Suche nach Übernahmen und akquiriere laufend neue Technologien. Ein weiterer kleiner Zukauf soll demnächst publik werden.