Apotheken sollen sich von Verkaufsstellen zu Behandlungsorten wandeln, sagte Napierala in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Samstag. Es handle sich um kleine Schritte und nicht um eine Revolution, relativierte er die Strategie. Diese sei nötig, weil in den nächsten Jahren Tausende von Hausärztinnen und Hausärzten aus dem Beruf ausscheiden würden.

Patientinnen und Patienten mit chronischen Krankheiten würden daher von der Praxis in die Apotheke verlagert. «Apothekerinnen und Apotheker sind Fachleute mit universitärer Ausbildung und einem grossen Know-how», sagte Napierala. Auch bei Impfungen würden sie immer wichtiger.

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In der Einbindung der Apotheken sieht er einen Teil der Lösung gegen den Hausärztemangel. Neben einer Ausbildungsoffensive forderte Napierala mehr interprofessionelle Teams. Pflegefachpersonen und Medizinische Praxisassistentinnen und -assistenten würden die Ärzteschaft bereits heute entlasten.

Bekenntnis zum Gesundheitssektor

Die Migros befindet sich im Umbruch. Medbase sei in allen Geschäftsbereichen rentabel, sagte Napierala. Die Migros-Spitze habe sich zur Gesundheitssparte bekannt. «Auch, weil sie gesehen hat, dass wir in einem wachsenden Markt tätig sind», sagte er. Dass Medbase eine eigene Krankenkasse wird, schloss der Firmenchef auf Nachfrage der Zeitung «mit Sicherheit» aus. Vielmehr brauche es gute Kooperationen mit bestehenden Krankenkassen.

Die Migros-Tochter hatte im vergangenen Jahr das Schweizer Geschäft der Apothekenkette Zur Rose übernommen. Zuletzt gehörten 51 Apotheken zu Medbase, wie der Website des Unternehmens zu entnehmen war.