Um den Schweizer Informatik-Dienstleister SoftwareOne zeichnet sich Insidern zufolge ein Bieter-Wettstreit ab. Die Gesellschaft habe unverbindliche Kaufofferten von den Finanzinvestoren Bain Capital und Apax Partners erhalten, sagten zwei mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. SoftwareOne habe im bisherigen Verlauf des Monats Oktober Management-Präsentationen abgehalten, erklärte eine dritte Person.

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Im Rahmen des von der US-Investmentbank JP Morgan organisierten Verfahrens seien unverbindliche Angebote bis am 11. Oktober fällig gewesen. Mindestens vier Parteien hätten Angebote eingereicht.

Offerte bereits im Frühling

Bain hatte im Frühjahr eine unverbindliche Offerte von 18,50 Franken je SoftwareOne-Aktie vorgelegt. Das Angebot im Gesamtvolumen von 2,9 Milliarden Franken wurde von den SoftwareOne-Gründungsaktionären Daniel von Stockar, B. Curti Holding AG und René Gilli unterstützt. SoftwareOne lehnte das Angebot allerdings als zu niedrig ab. Im Juli besserte Bain auf 19,50 bis 20,50 Franken je Aktie nach, erhielt aber erneut eine Abfuhr.

Stattdessen leitete SoftwareOne eine Überprüfung der strategischen Optionen ein, die neben einer Fortführung als unabhängige Firma auch eine Fusion und einen Verkauf umfassen.

SoftwareOne trifft in den nächsten Tagen Vorentscheid

Im Rahmen der Bieterrunde habe Bain erneut 19,5 bis 20,5 Franken pro Aktien oder insgesamt rund 3,2 Milliarden Franken offeriert. In den kommenden Tagen dürfte SoftwareOne gestützt auf die Angebote dann entscheiden, ob sie einem oder mehreren Bietern ihre Bücher öffnet. Erst danach ist mit einem verbindlichen Angebot zu rechnen.

SoftwareOne, Bain, Apax und JP Morgan lehnten eine Stellungnahme ab.

Mit ihren über 9000 Mitarbeitern hilft SoftwareOne Firmen dabei, die Software von anderen Anbietern wie Microsoft, SAP oder Adobe zu verwalten. Im ersten Halbjahr steigerte das Unternehmen den Umsatz währungsbereinigt um 8,5 Prozent auf 506,8 Millionen Franken. Sowohl der Umsatz als auch die bereinigte operative Marge (Ebitda) blieben allerdings hinter den Markterwartungen zurück.

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(reuters/gku)