Die Übernahme der Credit Suisse (CS) könnte für die UBS teuer werden: «Fusionen zwischen etablierten Banken wie UBS und CS, die nicht mehr schnell wachsen und weniger profitabel sind als ihre Konkurrenten, funktionieren fast nie», sagte Finanzprofessor Arturo Bris.
«Im Durchschnitt liegen die Gewinne nach der Fusion 4 Prozent tiefer als vorher», so der Professor an der privaten Wirtschaftshochschule IMD in Lausanne und Singapur in einem am Montag veröffentlichten Interview mit den Tamedia-Zeitungen. «Sie haben in der Regel kaum Synergieeffekte.» Er komme zu diesem Schluss, weil er weltweit tausende Bankenfusionen untersucht habe.
Die einzigen Synergien bei CS und UBS seien niedrige Kosten. «Aber dieses Potenzial ist begrenzt und geht mit geringeren Erträgen einher, zum Beispiel weil Kundengelder abfliessen», sagte der Ökonom. Das Vertrauen in die Berechenbarkeit des Schweizer Finanzplatzes sei beschädigt.
Bris plädierte für eine Weiterführung der CS als Schwesterbank der UBS. Dabei sollte das Management der beiden Banken klar getrennt werden. «Das einzig gute Modell für die Schweiz ist, dass die beiden Banken im Retail-Bereich getrennt agieren.»
(sda/mth)