Der Angriff mittels Schadsoftware ereignete sich vor drei Wochen am Mittwochmorgen vor Ostern. Das Unternehmen war danach im Betrieb vorübergehend eingeschränkt. Inzwischen habe die Operationsfähigkeit mit wenigen Ausnahmen wieder das Niveau von vor dem Angriff erreicht, teilte Bernina International am Mittwoch mit.

Die Hacker hatten in der Nacht auf Mittwoch sensible Daten von Bernina veröffentlicht, wie es in der Mitteilung hiess. Zum Angriff bekannte sich laut dem Branchenmagazin Inside-it.ch eine Gruppe namens Alphv, die früher auch Black Cat genannt wurde. Zu den gestohlenen Daten zählten etwa Geschäftsunterlagen, Ausweiskopien von Mitarbeitenden, Passwörter, Geheimhaltungserklärungen und Anstellungsofferten.

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Man habe insgesamt 200 Gigabyte an Dokumenten respektive rund 415'000 Dateien erbeutet, hiess es in einem Bekennerschreiben im Internet. Das Unternehmen erklärte, nach bisherigen Erkenntnissen sei das Volumen entwendeter Daten deutlich geringer als von den Hackern behauptet.

Hacker griffen auch Swissport an

Die Kriminellen verwendeten bei ihrem Cyberangriff eine sogenannte Ransomware. Mit dieser können Hacker ins Computersystem eines Opfers eindringen und Zugriff auf IT-Systeme oder auf Daten erlangen oder diese blockieren. Auch können sie ihre Opfer mit Verschlüsselungstechnik aussperren und Lösegeld verlangen.

Der 1893 gegründete Nähmaschinenhersteller Bernina hat seinen Hauptsitz in Steckborn TG. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 1200 Mitarbeitende. Alphv behauptet, vor allem Daten aus der Schweiz sowie vom zweiten Produktionsstandort in Thailand erbeutet zu haben. Alphv steht laut eigenen Angaben unter anderem hinter Cyberattacken im Februar auf den Zürcher Finanzdienstleister Finaport und im vergangenen Jahr auf den Bodenabfertiger Swissport.