Der Ertrag beim Frühlingshonig sank auf 6 Kilogramm pro Volk und damit auf unter die Hälfte des Langjahresdurchschnitts, wie dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID) vom Freitag zu entnehmen ist. 36 Prozent der Bienenvölker brachten gar keinen Frühlingshonig hervor.
Zudem ist der Frühlingshonig bei etlichen Imkern eher dunkel und damit etwas bitterer ausgefallen. Der Grund: Nach der verregneten Obst- und Rapsblüte bedienten sich die Bienen vermehrt am Honigtau von Nadel- und Laubbäumen. Sie flogen wohl auch wegen Wind und Kälte eher die geschützteren Wälder an.
Im Sommer behinderte die Hitze die Bienen kaum. So stieg die Sommerhonigernte auf gut 11 Kilogramm, 2 Kilogramm unter dem Durchschnitt. Dabei gab es grosse regionale Unterschiede. Im Osten und Norden fiel der Ertrag besonders tief aus. In der Westschweiz, in Graubünden und im Tessin gab es grössere Ernten.
Erneut zeigte sich dasselbe Phänomen wie in den schlechten Honigjahren 2019 und 2021: Die Ernte in höher gelegenen Bienenständen war grösser. Die Bienen profitierten dort von der späteren Blüte, die im Gegensatz zu den tieferen Lagen nicht verregnet wurde.