Eine starke Nachfrage in Nordamerika und Europa hat dem weltgrössten Sportartikel-Hersteller Nike zu einem Umsatzsprung verholfen. Die Erlöse stiegen im zweiten Quartal des Geschäftsjahres um 17 Prozent auf 13,32 Milliarden Dollar verglichen mit dem Vorjahr, wie der Konzern am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten einen Umsatz von lediglich 12,57 Milliarden Dollar prognostiziert.
Anziehende Geschäfte in den USA machten die Schwäche auf dem chinesischen Markt mehr als wett. In Nordamerika betrug der Umsatzzuwachs 30 Prozent. In China gingen die Erlöse wegen der Corona-Restriktionen dagegen um drei Prozent zurück. Der Nettogewinn blieb mit 1,33 Milliarden Dollar in etwa stabil.
Analysten waren im Vorfeld der Zahlen davon ausgegangen, dass Nike die Nachfrage nach seinen Schuhen und Sportartikeln mit deutlichen Rabatten ankurbeln kann, um das Interesse trotz der mauen Konjunktur hochzuhalten und seine überfüllten Lager freizuräumen. Ende des ersten Quartals hatte Nike auf Waren im Wert von 9,7 Milliarden Dollar gesessen, die der Konzern in Erwartung weiterer Lieferprobleme angehäuft hatte. Mittlerweile sitzt der Konzern noch auf unverkauften Waren im Wert von 9,3 Milliarden Dollar. Die Bruttomarge sank im Berichtsquartal um drei Prozentpunkte auf 42,9 Prozent.
Nike-Aktie macht einen Sprung
Im nachbörslichen Handel sprangen die Nike-Aktien mehr als zwölf Prozent in die Höhe. Seit Jahresanfang haben die Dividendenpapiere von Nike an der Wall Street rund 38 Prozent ihres Wertes verloren.
Nike ist unangefochtener Marktführer in der Sportartikelbranche, gefolgt von Adidas, Puma, Sketchers und Under Armor. Bei der Fussball-Weltmeisterschaft stand aber Adidas an der Spitze: Den Titel holte das in Trikots des deutschen Herstellers spielende Argentinien mit einem Sieg über das Team aus Frankreich, das bei Nike unter Vertrag steht.
(reuters/gku)