Wie die südkoreanische Zentralbank am Freitag in ihrer alljährlichen Schätzung bekannt gab, ist das nordkoreanische Bruttoinlandsprodukt im Vorjahr um 3,1 Prozent angestiegen. Zuvor war das Nordkoreanische BIP während der Corona-Pandemie und im Zuge rigider Uno-Sanktionen drei Jahre in Folge geschrumpft.
Den grössten Anstieg konnte die nordkoreanische Wirtschaft demnach 2023 im herstellenden Gewerbe (5,9 Prozent) und dem Bausektor (8,1 Prozent) verzeichnen. Nordkoreas Aussenhandel wuchs laut Schätzung der südkoreanischen Zentralbank im Vorjahr auf 2,77 Milliarden US-Dollar, was einen Anstieg von 74,6 Prozent im Vergleich zu 2022 darstellt. Nordkoreas mit Abstand grösster Handelspartner ist die Volksrepublik China, gefolgt von Russland.
Unterstützung Russlands
Zuletzt hatte der russische Präsident Wladimir Putin im Juni die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang besucht, wo er im Gespräch mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un eine engere Zusammenarbeit versprach.
Sowohl die USA als auch Südkorea werfen dem nordkoreanischen Regime vor, Russland im Ukraine-Krieg mit Waffenlieferungen zu unterstützen. So soll Nordkorea unter anderem Artilleriemunition und Raketen an Russland geliefert haben.
Unzuverlässige Daten
Da die nordkoreanische Regierung keine zuverlässigen Daten zum Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht, werden meist die seit 1991 veröffentlichten Schätzungen der südkoreanischen Zentralbank als Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung des hermetisch abgeriegelten Nachbarstaates herangezogen. Die Schätzungen beruhen unter anderem auf nachrichtendienstlichen Quellen sowie Daten des Vereinigungsministeriums in Seoul.
Nordkorea zählt zu den ärmsten Volkswirtschaften der Welt. Das nordkoreanische Bruttonationaleinkommen pro Kopf entspricht nur 3,4 Prozent des südkoreanischen Einkommens.