Der Pharmakonzern Novartis lässt einem Insider zufolge von der US-Biotechfirma Cytokinetics ab. Die Übernahmegespräche zwischen den beiden Seiten seien gescheitert, erklärte eine mit der Sache vertraute Person. Die Zeitung «Wall Street Journal» hatte zuvor von der Entscheidung berichtet. Dem Insider zufolge könnte Novartis allerdings versuchen, Cytokinetics zu einem späteren Zeitpunkt doch noch zu übernehmen. Es sei auch denkbar, dass ein anderer Käufer ein Angebot vorlege.
Anfang der Woche hatte das «Wall Street Journal» berichtet, dass ein Deal im Volumen von über zehn Milliarden noch im Verlauf der Woche besiegelt werden könnte. Novartis dürfte sich gegen andere Bieter, darunter der britische Pharmariese AstraZeneca und der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson, durchsetzen, so Insider.
Woran die Gespräche zwischen Novartis und Cytokinetics nun scheiterten, konnte die Nachrichtenagentur Reuters nicht in Erfahrung bringen. Novartis und Cytokinetics wollten keine Stellungnahme abgeben. Am Dienstag erklärte Novartis-Chef Vasant Narasimhan in einem CNBC-Interview, dass sich die Übernahmestrategie von Novartis auf kleinere Akquisitionen im Volumen von weniger als fünf Milliarden Dollar konzentriere.
Hätte gut zu Novartis gepasst
Cytokinetics entwickelt eine experimenteller Behandlung für eine vererbte chronische Herzkrankheit, die zu Herzstillstand führen kann. Mit ihrer Expertise hätte die kalifornische Firma Analysten zufolge gut zu Novartis gepasst; die Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen ist einer der Schwerpunkte der Basler. Das wichtige Medikamente von Novartis in dem Bereich, Entresto, verliert voraussichtlich im kommenden Jahr in den USA die Exklusivität.
An der Börse sorgte die Nachricht vom Ende der Gespräche für einen Kurseinbruch bei Cytokinetics. Bei Novartis blieb die Investorenreaktion verhalten, die Titel legten am Freitag im Morgenhandel um 0,4 Prozent zu.
(reuters/gku)