Die hohe Inflation in Grossbritannien hat sich vor der Jahreswende nur leicht abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen im Dezember um 10,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Im November waren es 10,7 Prozent. Im Oktober hatte die Teuerungsrate mit 11,1 Prozent den höchsten Stand seit 41 Jahren erreicht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten für Dezember mit dem Rückgang auf 10,5 Prozent gerechnet.
Die Bank of England (BoE) steht im Kampf gegen die hohe Inflation inzwischen vor der zehnten Zinsanhebung in Serie. An den Finanzmärkten wird für die Sitzung am 2. Februar eine Erhöhung des Leitzinses um einen halben Prozentpunkt auf 4,0 Prozent erwartet. Die BoE steht unter Zugzwang, da die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und die Energiekrise auf der Insel zu sozialen Spannungen und Streikwellen geführt haben.
In England und Wales haben sich die Lehrkräfte dem Streik von Eisenbahnern und Pflegepersonal für höhere Löhne angeschlossen. Die konservative Regierung von Premierminister Rishi Sunak hat erklärt, sie könne keine grossen Lohnerhöhungen bezahlen. Sie warnte davor, dass diese die Inflation verschärfen würde. Im Februar wollen zudem Zehntausende Krankenschwestern und Pfleger in den Ausstand treten – zum dritten Mal binnen drei Monaten.
(reuters/spi)
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Henry Ford