Neu rechnet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für 2024 mit einem Konjunkturwachstum von 3,2 Prozent. Im Mai war sie noch von einem Plus von 3,1 Prozent ausgegangen. Auch im nächsten Jahr dürfte die Weltwirtschaft um 3,2 Prozent zulegen, wie aus dem am Mittwoch in Paris veröffentlichten Wirtschaftsausblick hervorgeht.

Im Euroraum geht sie von einem Zuwachs von 0,7 Prozent in diesem Jahr aus. Im nächsten Jahr dürfte die Konjunktur dann um 1,3 Prozent anziehen. Für die Schweiz veröffentlichte die OECD in ihrer Studie keine Prognosen.

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Sinkende Teuerung

Stabilisierend auf die Wirtschaft wirken sich nach der OECD-Prognose die sinkende Inflation, steigende Einkommen und eine weniger restriktive Geldpolitik in vielen Ländern aus. Es werden aber weiterhin erhebliche Risiken gesehen.

So könnten anhaltende geopolitische und handelspolitische Spannungen Investitionen zunehmend beeinträchtigen und Importpreise erhöhen. Auch könnte sich das Wachstum aufgrund der Abkühlung auf den Arbeitsmärkten stärker abschwächen als erwartet. Andererseits könnten aber auch anziehende Löhne die Ausgaben ankurbeln und weiter sinkende Ölpreise den Rückgang der Inflation beschleunigen.

Bremsklotz in der Eurozone ist allerdings der wichtigste Schweizer Handelspartner Deutschland. Für das laufende Jahr erwarten die OECD-Konjunkturexperten für das Land nur noch ein Konjunkturplus von 0,1 Prozent.

Bereits im Mai hatte die OECD in einem Zwischenbericht ihre Wachstumsprognose für Deutschland gesenkt. Statt der noch im Februar angenommenen 0,3 Prozent ging sie damals von 0,2 Prozent Zuwachs aus. Für das kommende Jahr rechnet die OECD dann mit mehr Schwung der deutschen Wirtschaft und einem Konjunkturplus von 1,0 Prozent.

Ganz anders sieht die Lage in Frankreich oder Spanien aus. Hier erhöhte die OECD ihre Konjunkturprognosen für das laufende Jahr teils markant. So dürfte das spanische Bruttoinlandprodukt in diesem Jahr um 2,8 Prozent klettern. Bislang hatte die OECD mit einem Plus von 1,8 Prozent gerechnet. Frankreich dürfte um 1,1 Prozent wachsen, was 0,4 Prozent mehr wären als in der bisherigen Prognose.

Russland trotzt Sanktionen

Auch die russische Wirtschaft floriert weiter trotz der westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs. Die OECD-Ökonomen haben ihre BIP-Prognosen für dieses Jahr um 1,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent erhöht. Erst im nächsten Jahr erwarten sie eine Verlangsamung des russischen BIP auf 1,1 Prozent.

Die in Paris ansässige Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vereint Länder, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft bekennen. Mittlerweile sind neben grossen Volkswirtschaften wie Deutschland, den USA und Japan auch Schwellenländer wie Mexiko und Chile Mitglied.