So stieg der Auftragseingang in den ersten sechs Monaten um 21,2 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken, wie das in der Oberflächentechnik und im Chemiefasermaschinenbau tätige Unternehmen am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Der Auftragsbestand wuchs damit auf 838 Millionen nach 736 Millionen per Ende 2021.
Der Umsatz erhöhte sich um ein Fünftel auf 1,4 Milliarden Franken. Zum Wachstum trug vor allem die Division Polymer Processing Solutions bei, die unter anderem von der Übernahme der italienischen Firma Inglass beflügelt wurde.
Der operative Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) verbesserte sich auf 247 Millionen Franken. Das ist ein Plus von 22,2 Prozent gegenüber dem Vorjahressemester. In den Zahlen sind Restrukturierungs-, Akquisitions- und Integrationskosten sowie Kosten aus nicht fortgeführten Tätigkeiten nicht enthalten. Die operative EBITDA-Marge legte auf 17,2 Prozent zu von 16,9 Prozent vor einem Jahr.
Unter dem Strich erzielte Oerlikon einen Reingewinn von 88 Millionen Franken. Im Vorjahreszeitraum waren lediglich 72 Millionen in der Kasse verblieben.
Erwartungen übertroffen
Mit den Halbjahresergebnissen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen.
Verwaltungsratspräsident Michael Süss, der den zurückgetretenen CEO Roland Fischer am 1. Juli als "Executive Chair" abgelöst hat, sprach von einem "starken" Wachstum. Bei der Division Surface Solutions habe man eine verstärkte Nachfrage verzeichnet, obwohl viele Kunden noch unter Lieferkettenproblemen litten. Diese Engpässe sollten allerdings in der zweiten Jahreshälfte nachlassen.
"Während die makroökonomischen Unsicherheiten zunehmen, haben wir bisher keine unerwarteten Auswirkungen festgestellt. Wir beobachten die Situation genau und konzentrieren uns darauf, unsere Kostenwettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern", erklärte Süss: "Polymer Processing Solutions ist weiterhin auf gutem Weg und erzielte ein weiteres starkes Quartal mit Umsatzwachstum und Margenverbesserung, angetrieben vom Filament und Non-Filament-Geschäft."
Für die Zukunft hält die Konzernspitze an den bisherigen Finanzzielen fest: Für das Gesamtjahr 2022 hatte das Unternehmen Anfang März einen Umsatz von rund 2,9 Milliarden Franken sowie eine EBITDA-Marge von rund 17,5 Prozent in Aussicht gestellt (2021: 17 Prozent).