Für die Orell-Füssli-Gruppe bedeutet dies einen Umsatzbeitrag von 51,0 Millionen zum Gruppenumsatz von 107,2 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Damit wuchs der Buchhandel rund 2,2 Prozent, was in etwa dem Wachstum der gesamten Gruppe entspricht (+2,1%).
Den restlichen Umsatz erwirtschaftete das Zürcher Traditionsunternehmen vor allem im Sicherheitsdruck, wo auch die Schweizer Banknoten gedruckt werden. Hinzu kommen die Beiträge des Industriesegments Zeiser aus weiteren kleineren Geschäftsfeldern.
Filialnetz ausgebaut
Orell Füssli Thalia begründet das leichte Umsatzwachstum im ersten Halbjahr mit Marktanteilsgewinnen durch den Ausbau des Filialnetzes: Orell Füssli übernahm die Buchhandlung Rapunzel in Liestal und eröffnete gemeinsam mit Schuler Bücher eine neue Filiale am Bahnhof Chur. Zudem wurde in Aarau eine dritte Filiale eröffnet.
Insgesamt litt der Buchhandel von Januar bis Juni aber darunter, dass die Leute im Zuge von Inflation und schwacher Konjunktur weniger Geld für Bücher ausgaben. Zudem gilt das erste Halbjahr ohnehin als saisonal schwächer. Das liegt vor allem daran, dass das für den Buchhandel wichtige Weihnachtsgeschäft in die zweite Jahreshälfte fällt, wie das Unternehmen mitteilte.
Spezifisch für Orell Füssli Thalia kommt hinzu, dass das Lehrmittelgeschäft der Verlage im dritten Quartal abgewickelt wird. Dieser Bereich leistet einen wichtigen Umsatzbeitrag, nachdem das Unternehmen hier deutlich zugelegt hat: Seit 2023 führt Orell Füssli die beiden Verkaufsstellen der ETH in Zürich und 2022 übernahm die Gruppe den Lehrmittelverlag Hep.
Belebung im zweiten Halbjahr
Im zweiten Halbjahr dürften die Buchverkäufe von Orell Füssli Thalia saisonbedingt also wieder deutlicher anziehen. Orell Füssli rechnet mit einer «spürbaren» Belebung.
Orell Füssli Thalia ist ein Joint Venture zwischen der Orell Füssli Buchhandlungs AG und der deutschen Thalia Bücher AG. Beide sind zu je 50 Prozent am Unternehmen beteiligt. Auch der Umsatz wird hälftig geteilt.