Die Privatbank Pictet hat im schwierigen Marktumfeld 2022 einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn von 768 Millionen Franken erzielt. Das sind knapp 1 Prozent weniger als im Vorjahr. Ausgeklammert ist dabei allerdings der ausserordentliche Gewinn aus dem Verkauf des Firmenhauptsitzes in Genf im Jahr 2021 sowie weitere Sondereffekte.
Anziehende Zinseinnahmen, gegen Jahresende wieder aktivere Kunden und ein wachsendes Geschäft mit alternativen Anlagen sorgten für einen Anstieg des operativen Resultats um ein Prozent auf 930 Millionen Franken
Deutlicher Kursanstieg
2022 habe sich als ein sehr schwieriges Jahr an den Finanzmärkten erwiesen, wird Pictet-Teilhaber Renaud de Planta in der Mitteilung zitiert. Allerdings hätten sich der Anstieg der Zinssätze, der Anstieg der Kundentransaktionen sowie das Wachstum des Geschäfts mit alternativen Anlagen positiv ausgewirkt. Insgesamt erwirtschaftete die Bank einen etwas tieferen Geschäftsertrag von 3,19 Milliarden Franken (-2 Prozent).
Das schwierige Jahr an den Märkten hat derweil offenbar Spuren in den Kundenvermögen gezeigt: Die verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende 2022 noch auf 612 Milliarden Franken, nachdem die Bank ein Jahr davor noch AuM über 698 Milliarden ausgewiesen hatte. Pictet konnte im Geschäftsjahr derweil noch Neuzuflüsse von 4 Milliarden Franken verzeichnen nach einem Zufluss von 29 Milliarden im Jahr davor.
Abgang von Demole
Der geschäftsführende Teilhaber Bertrand Demole habe sich zudem entschieden, sein Amt per Mitte Juni 2023 abzugeben. Er werde weiterhin noch als unabhängiger Vizepräsident des Verwaltungsrats der Pictet Alternative Advisors Holding tätig sein, zu deren Entwicklung er 20 Jahre lang beigetragen hat.
Die Pictet-Gruppe ist ein von acht Teilhabern geführtes Unternehmen mit Hauptsitz in Genf. Sie beschäftigt über 5300 Personen und ist mit 30 Niederlassungen weltweit vertreten.
(awp/reuters/rul)