Man müsse sich keine Sorgen um das zweite Halbjahr machen, sagte Finanzchef Lutz Meschke am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Dennoch behalte Porsche die bisherigen Prognosen bei, obwohl die operative Gewinnmarge im ersten Halbjahr am oberen Ende der Prognosebandbreite lag und im zweiten Halbjahr Preiserhöhungen greifen dürften.

China erhole sich nicht so schnell wie gedacht, und auch in Europa trübe sich das Umfeld ein, sagte Vorstandschef Oliver Blume. Für die künftige Antriebswende will das Unternehmen zudem grösser in die eigene Batteriezellfertigung einsteigen.

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Weiterhin steigende Kosten

Finanzchef Meschke sprach von einem weiterhin herausfordernden und global angespannten Umfeld. Die Kosten seien weiter gestiegen. Das liege unter anderem an der Inflation und an gesteigerten Aktivitäten im Vertrieb zur Einführung des neuen Cayenne-Modells. Auch in China treibe der Preisauftrieb die Kosten nach oben.

Weiter würden die Digitalisierung und ein stärkeres Engagement im Motorsport die Ausgaben erhöhen. Zudem kämen auch auf Porsche höhere Arbeitskosten wegen Tarifabschlüssen zu.

Stärkerer Fokus auf Batterieproduktion

Die Schwaben wollen allerdings stärker in die Batterieproduktion für Elektroautos einsteigen als bisher bekannt. Das Unternehmen plane mit einer Zellkapazität von 10 bis 20 Gigawattstunden in den kommenden Jahren, sagte Meschke.

Dafür sucht Porsche auch nach Investoren. "Eine Zellfabrik für 20 Gigawattstunden benötigt Investitionen von 2 bis 3 Milliarden Euro", sagte der Finanzvorstand. Das sei für Porsche allein zu viel, daher sollen zusätzliche Partner an Bord kommen.

Porsche habe im Mai das bisherige Batteriezell-Joint-Venture Cellforce komplett übernommen, sagte Porsche-Lenker Blume. Cellforce hatte Porsche zunächst zusammen mit dem Batteriespezialisten Customcells betrieben.

Ursprünglich war nur eine Kapazität von 100 Megawattstunden in einem Werk in einem gemeinsamen Industriegebiet von Reutlingen und Kirchentellinsfurt angedacht.

Bei den eigenen Ambitionen für Hochleistungszellen will das Management weiter mit der VW-Konzerntochter Powerco zusammenarbeiten und dabei wie bisher auch auf externe Zulieferer setzen. Es werde auch Synergien zwischen Cellforce und Powerco geben, sagte Meschke.

Mehr Gewinn als erwartet

Weil Porsche derzeit viel investiert und die Vorräte erhöht hat, ging der freie Mittelzufluss im Autogeschäft (Netto-Cashflow) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro zurück.

Insgesamt hatte der Autobauer im ersten Halbjahr etwas mehr Gewinn gemacht als von Experten erwartet. Das operative Konzernergebnis stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,7 Prozent auf 3,85 Milliarden Euro. Das Ergebnis nach Steuern steigerte Porsche im ersten Halbjahr um 10,3 Prozent auf 2,77 Milliarden Euro.

Der Umsatz kletterte mit 14 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro noch etwas stärker als das Ergebnis. Die operative Marge ging damit um einen halben Prozentpunkt auf 18,9 Prozent zurück.