Am Ende der Sortierkette steht noch immer der Mensch. Wie vor hundert Jahren hieven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Pakete und Päckchen nach Postleitzahlen getrennt in vergitterte Karren. Neu ist nur, dass sie Exoskelette oder ein Stützgurtsystem tragen, das Wirbelsäule und Gelenke entlasten soll.

Das ist eine der zwei Testreihen, die gegenwärtig im regionalen Paketzentrum Basel ablaufen und die am Donnerstag den Medien vorgestellt wurden - einen Tag vor dem berüchtigten Black Friday, dem die Post mit einiger Anspannung entgegenblickt, wie Johannes Cramer, Leiter des Logistik-Bereichs der Post, sagte.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Der zweite Test betrifft eine flexibel einsetzbare Sortierroboter-Anlage - eine Weltpremiere, wie Cramer sagte: 28 Roboter-Wägelchen holen auf autonomer Fahrt ohne Schienen vorsortierte Pakete ab und verteilen sie auf diverse Ausgabestellen.

35'000 Pakete kann diese Test-Anlage pro Tag bewältigen. Das ist sehr wenig, wenn man es mit der Kapazität der fixen Anlagen einer der drei grossen Paketzentren in Härkingen, Frauenfeld und Daillens vergleicht. Die Anlage in Härkingen könne bis zu 25'000 Pakete pro Stunde bewältigen, so Cramer.

Im Hinblick darauf, dass die Post ihre Sortierkapazitäten bis 2030 verdoppeln möchte, seien diese neuen Techniken wichtig, zumal sie auch dezentral einsetzbar seien.

Post rechnet mit 200 Millionen Paketen

Die Post rechnet für das laufende Jahr mit dem Versand von rund 200 Millionen Paketen, was erneut einem Rekord entsprechen würde. 2020 wurden 191 Millionen Pakete bewältigt, Ende Oktober betrug der mengenmässige Zuwachs 12 Prozent.

Seit dieser Woche stelle die Post durchschnittlich 1 Million Pakete täglich zu. Bis Weihnachten werde diese Kadenz anhalten, sagte Cramer. Die grossen Verteilzentren sind 22 Stunden pro Tag in Betrieb. 730 neue Vollzeitstellen seien geschaffen worden, dazu kämen 200 temporär Angestellte.

Cramer geht davon aus, dass die Paketflut weiter anwachsen wird. Bis 2030 werde sie 1,5 Milliarden Franken in die Infrastruktur investieren, sagte er. Dazu gehöre auch der Ausbau der Elektrofahrzeug-Flotte. Angefangen in den Städten soll bis 2030 die Fahrzeugflotte in der gesamten Schweiz nicht mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.