Die Erdpyramiden von Euseigne liegen im Val d'Hérens, einem Seitental der Rhône. Sie bilden eine der bedeutendsten erdwissenschaftlichen Sehenswürdigkeiten der Alpen und sind seit 1983 im Bundesinventar der Landschaften, Stätte und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung verzeichnet.

Die zehn bis 15 Meter hohen Erdkegel entstanden vor rund 80'000 bis 10'000 Jahren. Die meisten von ihnen sind durch einen zuoberst thronenden Felsen geschützt.

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Die Erosion wird unweigerlich dazu führen, dass sie im Verlaufe der Zeit verschwinden werden. Aber auch der Verkehr nagt an ihnen, denn die Hauptstrasse des Tals führt mitten durch sie hindurch. Heute fahren täglich Tausende von Fahrzeugen durch dieses 1947 gebaute Nadelöhr. Nun soll ein Umfahrungstunnel Entlastung bringen.

Das Walliser Kantonsparlament hatte 2016 einem entsprechenden Verpflichtungskredit zugestimmt. Eigentlich hätten die Arbeiten im Herbst 2021 beginnen sollen, doch gegen die Bauvergabe war Beschwerde eingelegt worden, die inzwischen vom Kantonsgericht abgewiesen wurde. Die Beschwerdeführer hatten bis zum 26. Februar Zeit, den Entscheid weiterzuziehen, verzichteten aber darauf.

Heikle Bohrarbeiten

Damit ist der Weg für den Bau frei, wie Vincent Pellissier, Chef des Amtes für Mobilität, am Montag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Der Spatenstich soll am 12. April erfolgen. Es werde acht bis zehn Monate dauern, die 120 Meter dieses neuen Tunnels zu bohren. Die Inbetriebnahme ist für 2023 geplant.

Die Bohrarbeiten seien heikel, aber man werde alles tun, die Erdkegel so wenig wie möglich zu destabilisieren, betont Pellissier. Die Gemeinde Hérémence zeigt sich erfreut, dass die Planung voran kommt. Das Projekt dränge sich sowohl aus Sicherheitsgründen als auch aus touristischer Sicht auf, sagte Gemeindepräsident Grégory Logean: "Heute bewegen sich Touristen auf der Strasse, um die Pyramiden zu bewundern. Das ist zu gefährlich."

Wenn der Umfahrungstunnel gebaut ist, kann die alte Strasse in eine Fussgängerzone umgestaltet werden. Die Gemeinde will zudem einen Touristenpavillon bauen, wo sich die Besucherinnen und Besucher über die Erdpyramiden informieren können.