Das operative Ergebnis schnellte um 60 Prozent auf 134 Millionen Euro nach oben. Bei beiden Kennziffern hatten sich Analysten allerdings noch etwas mehr erhofft. Die operative Marge, also das Verhältnis zwischen dem operativen Ergebnis und Umsatz, lag zum Jahresstart bei 8,5 Prozent.
Der Umsatz in der Munitionssparte stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 70 Prozent auf 362 Millionen Euro, hiess es weiter. Rheinmetall produziert Munition für Panzer, Artillerie und Flugabwehr-Geschütze, ein grosser Teil der gelieferten Munition ging in die Ukraine. Mit dem Zukauf des spanischen Munitionsherstellers Expal verstärkte sich Rheinmetall in dem Geschäftsbereich, ausserdem wurden bestehende Produktionsflächen vergrössert.
Lieferung von Schützenpanzern Marder
Der Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 kurbelte das Rheinmetall-Geschäft kräftig an. Im Auftrag der Bundesregierung brachte die Firma beispielsweise 80 Marder-Schützenpanzer auf Vordermann und schickte sie gen Osten.
«Weitere 40 Schützenpanzer Marder werden zwischen Mai und September 24 geliefert», sagte Vorstandschef Armin Papperger am Dienstag bei der Online-Hauptversammlung des deutschen Konzerns. Ausserdem lieferte Rheinmetall andere Panzer sowie Flugabwehr und vor allem die dringend benötigte Munition an die Ukraine.
Deutschlands grösster Rüstungskonzern profitierte auch von zusätzlichen Mitteln der Bundesregierung. Aus einem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für die Bundeswehr bekommt Rheinmetall nach eigener Schätzung Schritt für Schritt etwa 30 Milliarden - dies verteilt auf einen Zeitraum von mehreren Jahren, was bei Rüstungsaufträgen üblich ist.
Dicke Auftragspolster
Die Prognose fürs Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Die positive Entwicklung wird laut Rheinmetall weiterhin massgeblich vom Geschäft mit den Streitkräften in Deutschland und den Partnerstaaten sowie von den Aktivitäten zur Unterstützung der Ukraine getragen. Im ersten Quartal stieg der Auftragseingang auf rund vier Milliarden Euro nach 3,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Rheinmetall sitzt mittlerweile auf einem Auftragspolster von mehr als 40 Milliarden Euro.
An der Börse sank der Aktienkurs am Dienstag allerdings um rund 3,5 Prozent, da sich Analysten mehr erhofft hatten. Trotz dieses kleinen Dämpfers bleibt das Niveau des Rheinmetall-Kurses aber weiterhin vergleichsweise hoch. Zuvor hatte sich der Börsenkurs seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs in etwa verfünffacht.