Der geplante Teilverkauf des Verluste schreibenden Onlinehändlers Yoox-Net-a-Porter (YNAP) durch den Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont an die britische Farfetch ist gescheitert. Der Grund: Der Online-Luxushändler Farfetch, der selbst in finanziellen Schwierigkeiten steckt, soll vom südkoreanischen E-Commerce-Riesen Coupang übernommen werden, wie das Unternehmen am Montag bekannt gab. Der Deal sieht vor, dass das in London ansässige Unternehmen eine Finanzspritze von 500 Millionen Dollar vom künftigen Mutterkonzern erhält, um den drohenden Konkurs zu vermeiden.
Der rückläufige Luxusgütermarkt und zu ehrgeizige Wachstumsschritte haben Farfetch in Schieflage gebracht. Seit dem Börsengang vor fünf Jahren hat die Aktie des Onlinehändlers 90 Prozent ihres Werts verloren. Coupang will nun alle Aktien übernehmen und den Titel dann von der New Yorker Börse nehmen.
Richemont sollte Farfetch-Aktien erhalten
Diese Übereinkunft lässt nun den Deal von Richemont mit Farfetch scheitern. Dieser könne nun «nicht abgeschlossen werden», erklärte der Genfer Konzern am Montag.
Richemont hatte im August 2022 eigentlich eine Vereinbarung über den Verkauf eines 47,5-prozentigen YNAP-Anteils an Farfetch abgeschlossen. Im Gegenzug sollten die Genfer Farfetch-Aktien erhalten. Ein YNAP-Paket von 3,2 Prozent sollte zudem an Symphony Global gehen, eine Investmentgesellschaft des Unternehmers Mohamed Alabbar.
(reuters/mth)
1 Kommentar
Der VR von Richemont ist weiss Gott gross genug, dass die Ideen nur so sprudeln sollten, wie man die Probleme auf der ganzen Ebene lösen kann. Aber was nützt es wenn die Damen und Herren sehr diskret im Hintergrund sitzen und alles abnicken.