Rieter dürfte im ersten Halbjahr 2022 gar in die roten Zahlen abrutschen. Fürs erste Halbjahr rechnet Rieter sowohl auf Stufe EBIT wie auch beim Nettoergebnis mit einem Verlust, wie es in einer am Mittwochabend vom Unternehmen veröffentlichten Gewinnwarnung heisst. Im letzten Jahr hatte die Gruppe in der ersten Jahreshälfte ein positives Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 9,0 Millionen Franken und einen Reingewinn von 5,3 Millionen erzielt.
Dabei läuft das Geschäft eigentlich rund: Der Auftragsbestand bewege sich auf einem ausserordentlich hohen Niveau und die Nachfrage nach Rieter-Produkten sei nach wie vor gross, heisst es. Der Umsatz dürfte im ersten Halbjahr - auch dank Zukäufen - "deutlich" über den in der Vorjahresperiode erreichten 400,5 Millionen Franken liegen.
Steigende Kosten
Das Marktumfeld ist aber von Herausforderungen wie den Lieferketten-Engpässen und den Folgen der strikten Coronapolitik in China geprägt. Das führe zu einer erheblichen Steigerung der Material- und Transportkosten, begründet Rieter den Ergebniseinbruch. Hinzu kämen Zusatzkosten, die mit den Anfang April abgeschlossenen Übernahmen von drei Saurer-Geschäften mit automatischen Spulmaschinen stünden.
Um den Kostensteigerungen entgegenzuwirken hat Rieter den Angaben zufolge Massnahmen ergriffen und man arbeite intensiv an der Umsetzung. Dabei wirkten aber die bereits aufgegleisten Preiserhöhungen, insbesondere im Maschinengeschäft, nur mit Verzögerung. Die Integration des zugekauften Geschäfts laufe derweil planmässig, so die Mitteilung.
Die konkreten Zahlen zum ersten Halbjahr wird Rieter am 19. Juli veröffentlichen. Dann werde man auch zum Ausblick fürs Gesamtjahr 2022 Stellung nehmen, erklärte eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Anfang März hatte Rieter angekündigt, dass im Jahr 2022 mit den Zukäufen zusammen ein Gruppenumsatz in Höhe von 1,5 Milliarden Franken angepeilt werde. 2021 hatte der Umsatz bei knapp einer Milliarde gelegen.