Ringier hat Axel Springer sämtliche Anteile an Ringier Axel Springer Schweiz (RASCH) abgekauft. Die rund 20 Titel wie «Beobachter», «Glückspost» oder «Handelszeitung» sollen erhalten bleiben. Die Wettbewerbskommission (Weko) muss den Kauf noch absegnen.

Rund 1000 Mitarbeitende wird «Ringier Medien Schweiz» beschäftigen, sagte Ringier-CEO Marc Walder am Mittwoch vor den Medien. CEO des neuen Konstrukts wird Ladina Heimgartner, bisher CEO der Blick-Gruppe.

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Gemäss Walder erreicht Ringier Medien Schweiz 4,6 Millionen Leserinnen und Leser. Die Marken von RASCH sollen digital gestärkt werden. Allerdings nicht auf ihren eigenen Websiten, sondern durch vermehrtes Auftreten auf Blick.ch, wo sie ein deutlich grösseres Publikum erreichen. Dort erscheinen schon heute einzelne Artikel von Titeln wie der «Handelszeitung» oder der «Schweizer Illustrierten».

Der bisherige Standort von RASCH in Zürich-Altstetten bleibt erhalten, bei den Redaktionen sollen keine Stellen gestrichen werden. Ein Ausbau sei aber nicht geplant. Auf Verlagsebene soll es «Synergien» geben, sagte Walder. Wieviele Stellen gestrichen werden könnten, ist zurzeit noch offen.

Springer setzt auf Digital

Axel Springer hielt 35 Prozent der Aktien von RASCH. Zum Kaufpreis wollten sich die Verantwortlichen von Ringier nicht äussern.

Heimgartner und Walder betonten vor den Medien, dass Ringier weiterhin an die Zeitschriften glaube. Axel Springer setzt hingegen deutlich auf digital. In einer Medienmitteilung wird Springer-CEO Matthias Döpfner zitiert, dass fast 90 Prozent der Umsätze im Digitalbereich gemacht würden.

Der CEO von RASCH, Alexander Theobald, bleibt bei Ringier. Er wird die Leitung zweier grosser Immobilienprojekte übernehmen: Die Arealplanung der Druckerei in Zofingen sowie die Erneuerung des Hauptsitzes von Ringier in Zürich.

Walder wird den Bereich Ringier Medien International leiten. Ringier ist vor allem in Osteuropa tätig.

Sollte die Weko den Kauf durchwinken, würde dieser noch 2023 abgewickelt.

(sda/mth)