Der Basler Roche-Konzern erwägt den Verkauf seines Lungenmedikaments Esbriet. «Als Teil des normalen Prozesses zur Überprüfung unseres Portfolios bestehender Produkte evaluieren wir derzeit mögliche Optionen für Esbriet», erklärte ein Sprecher des Pharma- und Diagnostikriesen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. «Dieser Prozess wird mehrere Monate dauern, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wird.»
Esbriet ist ein orales Antifibrotikum, das zur Behandlung einer chronischen Erkrankung, der sogenannten idiopathischen Lungenfibrose, zum Einsatz kommt. Die Verkäufe der Arznei sind im Jahr 2023 wegen der Konkurrenz durch günstigere Nachahmermedikamente um 70 Prozent eingebrochen. Die Agentur «Bloomberg» hatte zuvor über die Verkaufsabsicht berichtet.
CEO Schinecker hat Innovationen angestossen
Esbriet ist laut Informationen auf der Roche-Website in rund 40 Ländern erhältlich. CEO Thomas Schinecker hat in den letzten Monaten mehrere Verträge abgeschlossen, um die Pipeline des Unternehmens aufzufüllen und das Portfolio über die Krebstherapien hinaus zu erweitern, die lange Zeit das Kerngeschäft des Unternehmens gewesen sind. Dennoch prognostiziert Roche für dieses Jahr eine langsame Erholung bei Umsatz und Gewinn. Der Pharmariese hat ein schwieriges Jahr 2023 und eine Reihe von Rückschlägen in der Forschung hinter sich.
Grosse Pharmaunternehmen sind bestrebt, nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte zu veräussern, um ihre Portfolios zu straffen und sich auf Wachstumsbereiche zu konzentrieren. Der Roche-Rivale Novartis stimmte im Juni zu, mehrere Augenmedikamente für die kolportierte Summe von bis zu 2,5 Milliarden Dollar an den Kontaktlinsen-Hersteller Bausch+Lomb zu verkaufen.
(reuters/bloomberg/mth)