Die Ölpreise haben am Montag mit Aufschlägen auf neue Kürzungsschritte grosser Förderländer reagiert. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 76,09 Dollar. Das waren 68 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate zur Augustlieferung (WTI) stieg um 69 Cent auf 71,33 Dollar.
Saudi-Arabien kündigte zu Wochenbeginn an, seine Förderung auch im August um eine Million Barrel je Tag zu kürzen. Bisher hatte die Kürzung nur für Juli gegolten, allerdings von Beginn an mit der ausdrücklichen Option auf eine Verlängerung. Russland verkündete, seine Ölausfuhr im August um 500’000 Barrel je Tag zu verringern. Die beiden Länder führen den grossen Ölverbund Opec+ an, dem mehr als zwanzig Förderstaaten angehören.
Schwache Erholung in China
Die Schritte passen zur allgemeinen Lage am Ölmarkt: Dort lasten seit einiger Zeit Konjunktursorgen auf den Preisen. In den USA und vielen anderen Ländern haben die Notenbanken ihre Zinsen zur Inflationsbekämpfung kräftig angehoben, was auch die Energienachfrage dämpft. In China verläuft die konjunkturelle Erholung nach der Abkehr von der strikten Corona-Politik schwach. Die Förderländer versuchen also, sich mit einem eingeschränkten Angebot gegen den nachfrageseitigen Preisdruck zu stemmen.
(awp/gku)