«Wenn man als Telekomanbieter aktiv ist, ist das ein Investment für immer. Denn egal, welche Technologien die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten entwickelt: Netzanbieter wird es immer brauchen», sagte Niel.
Salt fühle sich im Schweizer Umfeld als «Herausforderer» sehr wohl. «Warum sollten wir da weg?» Salt ist in der Schweiz der drittgrösste Mobilfunkanbieter und zählte zuletzt 1,76 Millionen Handyabo-Kunden. Im ersten Halbjahr 2024 war er weiter gewachsen.
Zum Konkurrenten Swisscom, der mehrheitlich in staatlichem Besitz ist, sagte Niel: «Die Swisscom befindet sich in einer sehr angenehmen Position, sie hat einen riesigen Marktanteil. Darum braucht es angriffslustige Wettbewerber wie uns.»
Die Schweizer seien weniger preissensibel als andere Telekomkunden, sagte Niel. «Die Schweizer lieben ihr Land, verständlicherweise. Wenn irgendwo das Wort 'Swiss' drinsteckt, hat dieses Unternehmen automatisch einen Vorteil.» Ob es eine Airline sei oder ein Telekomanbieter. «Vielleicht brauchen wir in der Schweiz auch so einen Namen, der irgendetwas mit 'Swiss' zu tun hat.»
Klein beigeben musste Niel in Italien. Dort ging Vodafone für 8 Milliarden Euro an die Swisscom. «Mal gewinnt man, mal verliert man, das ist Teil des Spiels. Ich habe schon so oft in meiner Karriere verloren, manchmal fühle ich mich, als sei ich der grösste Verlierer der Welt. Aber das macht nichts. Jetzt geht Vodafone an Fastweb, und wir haben einen Wettbewerber weniger.»
Salt gehört Niels Gesellschaft NJJ Capital. Der Schwiegersohn des Luxusgüter-Unternehmers Bernard Arnault hatte die frühere Orange Communications 2014 vom Finanzinvestor Apax für 2,8 Milliarden Franken gekauft und später in Salt umbenannt.