Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) kletterte gar um 5,6 Prozent auf 395,6 Millionen Franken, wie der drittgrösste Mobilfunkanbieter am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Alleine im Sommerquartal von Juli bis September verbesserte Salt den Umsatz um 6,4 Prozent und den EBITDA um 8,1 Prozent.
Der Wachstumstrend im Mobilfunk habe sich fortgesetzt. In den ersten neun Monaten habe man 52'500 zusätzliche Handyabokunden gewonnen. Mittlerweile zählt Salt 1,36 Millionen Abokunden im Mobilfunk.
Wachstum im Festnetz
Darüber hinaus wuchs Salt im Breitband- und TV-Angebot und profitierte von der Erholung beim Roaming, das im Vorjahr wegen der monatelangen Corona-Reisebeschränkungen eingebrochen war. Mittlerweile zählt Salt mehr als 150'000 Kunden im Breitband- und TV-Geschäft. Zudem habe man bei den Firmenkunden bedeutend zugelegt. Dieser Trend dürfte weitergehen, hiess es.
Unter dem Strich erzielte die Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom im Startquartal einen Reingewinn von 127,1 Millionen Franken. Das ist ein Gewinnsprung im Vergleich zu den 49,5 Millionen im Vorjahressemester.
Hauptgrund für den steilen Anstieg ist der Verkauf eines Anteils von 10 Prozent an der Tochter Swiss Infra Services an die Swiss Towers AG für 146 Millionen Franken. Damit ist der Verkauf der Handyantennenmasten an die spanische Cellnex abgeschlossen. Dies hat einen Sondergewinn von 48,6 Millionen Franken in die Kasse gespült, wie aus dem Neun-Monatsbericht hervorgeht.
Salt-Chef: Ausgezeichnetes Ergebnis
Salt-Chef Pascal Grieder zeigte sich im Communiqué zufrieden: Die Erträge von Salt würden deutlich schneller wachsen als der Marktdurchschnitt. Das stimme ihn zuversichtlich für weiteres Wachstum in den nächsten Monaten. Insbesondere beim Breitband- und TV-Angebot sei das Potential noch lange nicht ausgeschöpft.
Allerdings wurde Salt hier massiv gebremst durch das Bundesverwaltungsgericht, das den Glasfaserausbau der Swisscom mit dem Einfasermodell stoppte, an dem Salt sich beteiligt hatte.
Die Swisscom will bekanntlich die Zahl der Glasfaseranschlüsse bis 2025 von einem Drittel der Haushalte und Geschäfte auf rund 60 Prozent erhöhen. Dabei legt sie nur noch eine Zuleitung von der Telefonzentrale bis zum Strassenschacht, was wesentlich billiger ist als das bisherige Ausbaumodell mit vier Fasern. Das Gericht bemängelte, dass die Swisscom vom bisherigen Vierfasermodell abgewichen ist.
In der Folge darf nun Salt diese Anschlüsse nicht mehr vermarkten. "Es gibt Haushalte, die mit Glasfasern erschlossen sind, und denen wir unser Breitband- und TV-Produkt anbieten könnten. Aber wir dürfen nicht", sagte der Salt-Chef im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Die Zahl der vom Verbot betroffenen Anschlüsse nannte Grieder nicht.
Er hoffe, dass es möglichst schnell eine konstruktive Lösung gebe. Denn es könne nicht sein, dass im Zeitalter der Digitalisierung der Netzausbau verhindert werde, sagte Grieder.
Börsengang nicht in naher Zukunft
Der einst ins Auge gefasste Börsengang liegt mittlerweile auf Eis. Ein IPO stehe in naher Zukunft nicht im Fokus, erklärte Salt.