Samsung sieht in Europa einen Massenmarkt für faltbare Smartphones. Auch andere Anbieter ziehen mit eigenen Modellen nach.

In Deutschland seien in den vergangenen Jahren beispielsweise bereits mehr als 510'000 Falt- oder Klapp-Geräte verkauft worden, sagte Samsung-Manager Mario Winter am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. «Im kommenden Jahr wollen wir die Schwelle von einer Million Foldables knacken. Wir glauben, dass der Markt dafür reif ist.» Insgesamt werden in Deutschland mehr als 20 Millionen Smartphones im Jahr verkauft.

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In den aufkeimenden Markt der faltbaren Smartphones, der bislang von Samsung dominiert wurde, war zuletzt Bewegung gekommen. So hat Google im Juni das Pixel Fold auf den Markt gebracht. Ausserdem versucht die Lenovo-Tochter Motorola mit dem Klapp-Smartphone Motorola Razr 40 bei den Kunden zu punkten.

Jeder Dritte kennt das Konzept

In Deutschland, Frankreich und Italien sei etwa jeder Dritte mit dem Konzept eines Foldable, also eines Falt- oder Klapp-Smartphones, vertraut, erklärte Winter. In Ländern wie Grossbritannien oder den USA liege der Anteil deutlich höher, auch weil der englischsprachige Begriff Foldable dort intuitiv verstanden werde.

In Deutschland könnten in der sogenannten Generation Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde, aber bereits 40 Prozent mit dem Begriff etwas anfangen.

Samsung setzt auf zwei Varianten von Falt-Smartphones, die am Mittwoch in neuen Versionen vorgestellt wurden. Das kleinere Modell Galaxy Z Flip 5 ist kompakt und lässt sich auf Smartphone-Grösse aufklappen. Das Galaxy Z Fold 5 hingegen ist aufgefaltet so gross wie ein kleines Tablet.

Samsung profitiert von schwacher Konkurrenz

Der Unterhaltungselektronik-Markt war in Deutschland zuletzt unter Druck geraten. Im ersten Quartal 2023 ging der Umsatz mit elektronischen Geräten im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro zurück. Der Smartphone-Markt gab in diesem Zeitraum um 2,3 Prozent nach.

Samsung konnte allerdings gegen den Trend zulegen und seine Marktanteile erhöhen, auch weil der ehemalige Erzrivale Huawei unter US-Sanktionen zu leiden hat und andere kleinere chinesische Hersteller sich nach Patentklagen von Nokia aus Deutschland zurückgezogen hatten.

Ein besonders kräftiges Wachstum verzeichnet Samsung im Premium-Bereich, also bei Geräten über 1000 Euro, sagte Winter. Die auf dem Samsung Galaxy Unpacked Event am Mittwoch präsentierten Modelle fallen komplett in dieses Segment.

Das Galaxy Z Flip ist ab knapp 1200 zu haben, das Galaxy Z Fold 5 ab knapp 1900 Euro. Mit einer üppigeren Speicherausstattung überschreitet das faltbare Smartphone sogar die Schwelle von 2250 Euro.

(awp/mdl)