Wegen einer anhaltenden Unfallserie im Bahnbetrieb und auf Baustellen treffen sich am kommenden Dienstag die SBB-Spitze und die Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV). Der SEV hat um das Treffen ersucht und fordert mehrere Verbesserungen.

In einem Brief, welcher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt, verlangt die Gewerkschaft beispielsweise mehr Vorgaben für Drittfirmen auf Baustellen. Diese arbeiteten häufig «völlig unkontrolliert». Auch will der SEV, dass die SBB die Tätigkeiten der Angestellten vermehrt aus deren Sicht anschauen.

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Die Bähnlerinnen und Bähnler dürften nicht laufend mit zusätzlichen Systemen, Prozessen und Formularen «zudeckt» werden. Auch bessere Kontrollen der Qualifikation von Firmenpersonal und mehr Schulung in Sicherheitsfragen fordert der SEV.

Er schreibt auch, ihm sei bewusst, dass die meisten Unfälle aus einer Summe von einzelnen Faktoren entstünden. Insofern bedeute dies, dass das Unternehmen selten direkt verantwortlich sei für einen Unfall. Der «Sonntagsblick» berichtete am Sonntag als erster über die Forderungen und das geplante Treffen.

SBB: «Nehmen Sorgfaltspflicht wahr»

Die SBB bestätigten am Sonntag auf Anfrage, dass es am Dienstag zum Treffen kommt. Das Unternehmen sagt, die Häufung von Unfällen sei in erster Linie darauf zurückzuführen, «dass wir derzeit sehr viel bauen». Ziel müsse natürlich sein, dass es zu keinen Unfällen komme. «Insofern haben wir Luft nach oben».

Die SBB seien daran, das Personal weiter zu schulen und zu sensibilisieren. Das gelte auch für das Personal von Drittfirmen, welche für die SBB arbeiteten. Den Vorwurf, dass die SBB bei Drittfirmen ihre Sorgfaltspflicht nicht wahrnähmen, weise das Unternehmen «entschieden zurück.»

Tote und Schwerverletzte

Auf, neben oder über Bahngeleisen verletzten sich nach Angaben von SEV-Sekretär Urs Huber in den letzten Monaten mehrere Personen schwer oder starben. Laut Huber handelt es nicht nur um Unfälle auf Baustellen. Die Unfälle ereigneten sich auch beim Überprüfen von Bahnstrecken oder von Fahrleitungen.

Um das Treffen ersucht hat der SEV-Unterverband des Baupersonals zusammen mit Huber, dem Leiter Team Infrastruktur SBB bei dieser Gewerkschaft.

(SDA)