Damit dürfte der kostspielige Bau von Tiefseekabeln schon bald nicht mehr nötig sein, schrieb die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) in einer Mitteilung vom Dienstag.
Satelliten-Internet ist an sich nichts Neues. Elon Musks Starlink-Satelliten bringen etwa Internet in die Ukraine. Es basiert aber auf einer anderen Technologie. Die Starlink-Satelliten übertragen Daten wie WLAN oder Mobilfunk mit Wellenlängen im Mikrowellenbereich.
Das neue Lasersystem arbeitet hingegen im Bereich des nahen Infrarotlichts, mit rund 10’000-mal kürzeren Wellenlängen. Das ermöglicht eine viel schnellere Datenübertragung.
Jungfraujoch bis Bern
Erprobt haben die Forscherinnen und Forscher ihr Laser-System laut der Mitteilung allerdings nicht mit einem Satelliten im Weltraum, sondern durch eine Übertragung zwischen der Hochalpinen Forschungsstation auf dem Jungfraujoch und dem Zimmerwald Observatorium der Universität Bern.
Diese 53 Kilometer lange Strecke sei jedoch für die Datenübertragung wesentlich anspruchsvoller, als die Strecke zwischen einem Satelliten und der Erde, hiess es von der ETH Zürich. Denn die bodennahe Atmosphäre ist viel dichter und voller Turbulenzen.
Die Resultate des Experiments publizierten die Forscherinnen und Forscher am Dienstag im Fachmagazin "Light: Science & Applications". Industriepartner sollen es nun in ein marktfähiges Produkt umsetzten. "Unser System bedeutet einen Durchbruch", gab sich Studienleiter Jürg Leuthold in der Mitteilung überzeugt. "Bisher gelang es nur, entweder grosse Distanzen mit kleinen Bandbreiten von wenigen Gigabit oder kurze Distanzen von wenigen Metern mit grossen Bandbreiten per Freilandlaser zu verbinden."
https://doi.org/10.1038/s41377-023-01201-7