Der am Mittwoch veröffentlichte CS-CFA-Indikator stieg im Juni nur leicht auf -30,8 Punkte von zuvor -32,2 Punkten. Im März war der Index im Zuge der Turbulenzen im Bankensektor auf -41,3 Punkte abgeglitten.
Damit notiert das Stimmungsbarometer der Schweizer Finanzanalysten nun bereits den sechzehnten Monat in Folge unter null und weist damit seit über einem Jahr auf einen konjunkturellen Abschwung hin. Immerhin bewerten gemäss der Studie aber 70 Prozent der Teilnehmer die aktuelle Lage als "normal", 30 Prozent sogar als "gut".
Inflationserwartungen von Mieten beeinflusst
Derweil steigen die Inflationserwartungen der Analysten wieder an. So rechnen mittlerweile wieder 21 Prozent der Experten mit steigenden Teuerungsraten für die Schweiz im kommenden halben Jahr. Für die USA und die Eurozone zeige der Trend hingegen weiter nach unten.
Grund für diese Entwicklung dürften die anstehenden Mieterhöhungen ab Oktober nach der jüngsten Anhebung des Referenzzinssatzes sein. Dies dürfte die Inflation in der Schweiz zumindest kurzzeitig nach oben drücken. Die längerfristigen Erwartungen für die Teuerung in drei bis fünf Jahren hätten sich indes nicht gross verschoben - mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent werde die Inflation dann im Zielkorridor der Schweizer Nationalbank SBN zwischen 0 und 2 Prozent liegen.
Wachstumserwartungen bleiben gleich
Beim Wachstum gab es derweil keine Änderungen in der Einschätzung. Zwar kam es während der Pandemie zu erheblichen Schwankungen, etwas mehr als die Hälfte der Analysten erwarten die Wachstumsrate des Schweizer BIP in drei bis fünf Jahren aber weiterhin bei 1 bis 2 Prozent.
Bei den Zinsen gehen die Befragten auch nach den bisherigen Erhöhungen davon aus, dass die Zinserhöhungen noch nicht an ihrem Ende angekommen sind. So rechnen 62 Prozent der Experten in den nächsten Monaten noch mit mindestens einem weiteren Zinsschritt. Die Auswirkungen auf die Realwirtschaft hielten sich aber bislang in Grenzen - das Stimmungsbarometer rutschte bereits durch die Folgen des Ukrainekrieges ab. Zudem rechnen die Teilnehmer nicht mit spürbaren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.
An der Befragung, welche zwischen dem 15. und 22. Juni stattfand, nahmen laut den Angaben 52 Analysten teil.