Teilweise fallen sie auch wieder sehr deutlich aus. Das Zinsgespenst gehe wieder um, kommentiert ein Händler. So hätten Anleger die jüngsten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell einfach ignoriert. "Der oberste Währungshüter hat angekündigt, so lange die Zinsen zu erhöhen, bis die Inflation rückläufig ist - und gegebenenfalls noch aggressiver vorzugehen."

Höhere Zinsen als Gefahr für Aktienanleger

Ein weiterer Beobachter spricht von "Angsthandel". Nach dem im Wochenverlauf kurzzeitig aufgeflammten Optimismus liege der Fokus der Anleger nun wieder ganz auf den Folgen der anhaltend hohen Inflation. Öl ins Feuer haben vor allem in den USA die enttäuschenden Zahlen grosser Detailhändler gegossen.

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Nun gehe die Angst um, dass die Ausgaben der Konsumenten und Haushalte, die Leistungen der Unternehmen und ganz allgemein das Wachstum unter der anhalten hohen Teuerungsrate leiden. Darüber hinaus preise der Markt weiterhin eine weitere Straffung der Geldpolitik ein, was den Druck auf risikoreichere Anlagen erhöhe.

Der SMI fällt gegen 11.05 Uhr um 2,62 Prozent auf 11'275,83 Punkte und damit den tiefsten Stand seit Anfang März. In Europa gehen die wichtigsten Indizes wie der deutsche Dax, der britische FTSE 100 oder der französische Cac-40 allesamt ebenfalls um mehr als 2 Prozent in die Knie.

Alle 20 SMI-Titel sacken zwischen 1,3 Prozent (Novartis) und 4,9 Prozent (Nestlé) ab. Vor allem das Minus bei Nestlé belastet den Gesamtmarkt. Diese Abgaben allein stehen für knapp die Hälfte der verlorenen SMI-Punkte.

Ein negativer Kommentar des Analysehauses Bernstein lastet ebenso auf den Aktien des Nahrungsmittel-Giganten wie die schwachen Daten aus den USA. Es überrasche ihn angesichts der jüngsten US-Nachrichten nicht, dass zyklische Konsumgüter und Detailhändler aktuell zu den schlechtesten Werten gehören.

Angst auch im Devisenhandel

Der "Angsthandel" lässt sich aktuell auch am Devisenmarkt ablesen. So macht der Schweizer Franken seinem Ruf als "sicherer Hafen" alle Ehren und zieht sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro an. Das Euro/Franken-Paar weist bei Kursen unter 1,03 eine aktuelle Handelsspanne von einem Rappen zwischen Tageshoch und -tief auf. Dies gilt auch für das Dollar/Franken-Paar, das wieder unter der 0,98er Marke notiert, nachdem es am Dienstag noch jenseits der Parität gestanden hatte.

Die erhöhte Volatilität macht sich zudem beim VSMI bemerkbar. Der Volatilitätsindex zieht im Handelsverlauf deutlich an und gewinnt aktuell annähernd 15,9 Prozent auf 24,1 hinzu.