Die Produktion beim Leichtmetallguss stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 15,5 Prozent und der Eisenguss legte 6,2 Prozent zu. Bei den Kupferlegierungen lag der Zuwachs bei 11,1 Prozent. Über alle Werkstoffe hinweg wurden laut der Mitteilung rund 38'800 Tonnen ausgeliefert, was einem Plus von 9,2 Prozent entspricht.
Insgesamt seien die Gussteile "made in Switzerland" global sehr gefragt gewesen. Einzig das Grossmotorengeschäft für den Schiffbau blieb auf einem tiefen Niveau. Auch die Aufträge für die Automobilindustrie gingen im Jahresverlauf zurück, was vor allem am Chipmangel in der Fahrzeugherstellung lag.
Auf das laufende Jahr blickt die Branche optimistisch. Die Auftragsbücher der meisten Mitgliedsfirmen sind laut dem GVS gut bis sehr gut gefüllt.
Unsicherheiten durch Energiepreise und Rohstoffmangel
Der Ausblick bleibt jedoch durch grosse Unsicherheiten getrübt. Vor allem die stark gestiegenen Energiepreise machen der Branche Sorgen. Durch Versorgungsengpässe mit russischem Gas und einer möglichen Kältewelle könnte der Energiepreis kurzfristig weiter stark steigen. Die längerfristige Planung sei dadurch erschwert.
Erst im Oktober 2021 hatte der Giesserei-Verband daher zusammen mit der Aluminium-Industrie einen Brief an die Politik gesandt. Darin forderten diese eine Subvention der Energie- und Netzzugangskosten sowie eine Förderung durch die Politik, wie es etwa in der EU der Fall ist. Nur so könne die Industrie in der Schweiz erhalten bleiben. Dies Forderung bestätigte der Verband in der Mitteilung erneut.
Trotz Produktivitätssteigerung und Energieeinsparung hätten die Mehrkosten für Energie nicht vollumfänglich aufgefangen werden können. Viele Firmen hätten daher die Preise erhöhen müssen.
Knappheit von Ressourcen und Fachkräften
Eine Knappheit gebe es bei zentralen Rohstoffen wie etwa "Stanzabfällen" oder Magnesium. In der Automobilindustrie würden durch die geringe Produktion weniger "Stanzabfälle" anfallen und China habe durch einen Produktionsstopp für Magnesium zu einer globalen Verknappung beigetragen. Hinzu kommen gestiegene Frachtpreise und eingeschränkte Lieferketten nach Fernost.
Auch die Fachkräftesituation macht der Branche Sorgen. Aufgrund der wieder anziehenden Konjunktur sei der Arbeitsmarkt praktisch ausgetrocknet. Wegen Fachkräftemangels könnten einige Giessereien daher nicht den Wunsch der Kunden nach kürzeren Lieferzeiten erfüllen. Hinzu kämen Ausfälle durch Corona-Erkrankungen der Mitarbeitenden.