Deutschland, Frankreich, Spanien, die Niederlande, Polen, Finnland und Belgien unterstützen darin die Initiative EPI, in der sich Dutzende Banken zusammengeschlossen haben. Zu der European Payments Initiative (EPI) gehören unter anderem Branchengrössen wie die Deutsche Bank und die Commerzbank sowie ING aus den Niederlanden, Santander aus Spanien, Unicredit aus Italien und BNP Paribas aus Frankreich. Aus der deutschen Bankenbranche kamen positive Reaktionen.
EPI soll Unabhängigkeit fördern
Die Initiative habe das Potenzial, Zahlungen in Europa zu erleichtern, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und den Binnenmarkt zu stärken, sagte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies am Dienstag. Damit könne Europa digitaler werden. Gemeinsames Ziel sei, Bezahlmöglichkeiten zu schaffen, die sicher, innovativ und für alle zugänglich seien. Die Unabhängigkeit von anderen Weltregionen könne so gesteigert werden.
Aus der Branche kam Zustimmung. «Die Erklärung der sieben wichtigen EU-Staaten zeigt die grosse Bedeutung, die die EPI und damit ein gemeinsames europäisches Zahlungssystem haben», erklärte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). Sie sei eine starke Unterstützung für ein transeuropäisches Digitalisierungsprojekt.
Joachim Schmalzl, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), sagte: «Wir begrüssen das gemeinsame Statement aus sieben europäischen Ländern und den politischen Rückenwind für die European Payments Initiative.» Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte: «Aus europäischer Sicht ist es wichtig, ein unabhängiges europäisches Zahlungssystem zu etablieren.»
Markt für Zahlungsdienstleistungen stark zersplittert
In dem zweiseitigen Papier wird bemängelt, dass der Markt für Zahlungsdienstleistungen stark zersplittert ist. Die Systeme passten oft nicht zusammen, es gebe zu viele nationale Lösungen. «Handeln ist mehr denn je gefragt.» Die Zeit sei gekommen für europäische Lösungen. «Das würde den Wettbewerb und Innovationen steigern.»
Zahlungen werden immer öfter digital abgewickelt – ein Markt, der unter anderem stark vom US-Dienst Paypal geprägt ist. Die EU-Länder betonen in ihrem Papier, Europäerinnen und Europäer wollten Zahlungsmöglichkeiten und Anbieter selbst wählen können. Den grössten Nutzen könne EPI bei einer europaweiten Verbreitung stiften. Weitere Länder wurden aufgerufen, sich der Initiative anzuschliessen.
Reuters/sas