Dies geht aus einer am Donnerstag publizierten SNB-Statistik hervor. Die Nationalbank hatte vor wenigen Tagen mit der Publikation des Geschäftsberichtes erklärt, sie habe 2023 insgesamt Fremdwährungen im Gegenwert von 132,9 Milliarden Franken verkauft. Daraus liess sich also bereits der genannte Wert für das letzte Jahresviertel errechnen.
Damit hat die SNB ihre Devisenverkäufe in 2023 deutlich beschleunigt: Sie hatte 2022 noch Devisen im Gegenwert von 22,3 Milliarden verkauft. In dem Jahr fand also der Paradigmenwechsel der Währungshüter statt.
Denn vor 2022 hatte die SNB immer Devisen gekauft, um eine zu starke Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern. 2021 etwa wurden noch Devisen im Wert von 21,1 Milliarden gekauft, 2020 waren es sogar knapp 110 Milliarden Franken gewesen.
Zwischenzeitlich standen Verkäufe von Fremdwährungen im Vordergrund. Die SNB bekämpfe die Inflation nicht nur über Zinserhöhungen, sondern auch über einen starken Schweizer Franken. Ein aufwertender Franken hilft, weniger Inflation aus dem Ausland zu importieren.
Mittlerweile ist die Inflation wieder in den gewünschten Bereich gesunken, was der SNB vergangene Woche eine Senkung der Leitzinsen ermöglichte. Devisenverkäufe stehen bei den Währungshütern daher nicht mehr im Vordergrund, wenngleich sie sich Interventionen immer noch vorbehalten.