Kundinnen und Kunden in der Vermögensverwaltung werden von den Banken besonders stark umworben. Nun zeigt der am Donnerstag veröffentlichte Private-Banking-Vergleich von moneyland.ch, warum dem so ist: Die traditionelle Vermögensverwaltung mit Beratung hat in der Schweiz ihren Preis.
Eine traditionelle Vermögensverwaltung mit einer reinen Aktienstrategie für einen Anlagebetrag von 250’000 Franken kostet laut der Auswertung des Online-Finanzvergleichdiensts bei den untersuchten Schweizer Banken 3425 Franken pro Jahr an Pauschalgebühren. Das sind 1,37 Prozent. Dabei sind diverse Zusatzkosten wie Fremdwährungskosten, Steuern, Börsen- und Fondsgebühren noch gar nicht berücksichtigt. Insbesondere die eingesetzten Fonds sind oft ähnlich teuer wie das Mandat selbst.
Günstiger sind hingegen digitale Anlage-Apps, die im Durchschnitt weniger als die Hälfte einer traditionellen Vermögensverwaltung kosten, wie eine weitere aktuelle Studie von moneyland.ch zeigt.
Bei vielen Banken wird ein Mandat umso teurer, je mehr Aktien darin enthalten sind. So kostet eine Vermögensverwaltung für ein Vermögen von einer Million Franken mit einer reinen Aktienstrategie (80 bis 100 Prozent Aktien) durchschnittlich 13’529 Franken pro Jahr, was rund 1,35 Prozent entspricht. Bei einem durchschnittlichen Aktienanteil von 40 bis 60 Prozent bezahlen Kundinnen und Kunden pauschal 1.24 Prozent, bei einer Strategie ohne Aktien nur noch 1 Prozent.
Die günstigsten traditionellen Mandate
Zwischen den untersuchten Private-Banking-Mandaten bestehen grosse Unterschiede bei den Pauschalgebühren, wie aus dem Vergleich hervorgeht. Am günstigsten ist demnach die Sparkasse Schwyz, gefolgt von verschiedenen Banken je nach Aktienstrategie und Vermögen. «Wer sein Geld verwalten lassen will, sollte zuerst die Gebühren vergleichen», sagt Moneyland-Geschäftsführer Benjamin Manz.
Bei einem Vermögen von 1 Million Franken und einer reinen Aktienstrategie zahlen Kundinnen und Kunden der Sparkasse Schwyz mit einem ETFMandat 6500 Franken pro Jahr. An zweiter Stelle folgt die Vermögensverwaltung der Basellandschaftlichen Kantonalbank mit 10’000 Franken. An dritter Stelle liegen die Bank Cler und die Migros Bank mit 11’000 Franken pro Jahr. Das Schlusslicht bildet die Credit Suisse mit einem All-Instruments-Mandat für 19’500 Franken pro Jahr. Damit ist dieses Mandat dreimal so teuer wie das günstigste.
Die günstigsten Beratungsmandate
Viele Banken unterscheiden zwischen einer Vermögensverwaltung und einer Anlageberatung. Bei der Anlageberatung können die Kundinnen und Kunden zwischen verschiedenen Bankempfehlungen wählen, bei der Vermögensverwaltung entscheidet die Bank.
Für ein reines Aktienportfolio von 500‘000 Franken schneidet die Anlageberatung der Sparkasse Schwyz mit Gebühren von 1500 Franken pro Jahr am günstigsten ab, gefolgt vom Uno-Mandat der Basellandschaftlichen Kantonalbank mit Gebühren von 1750 Franken und dem Invest-Compact-Mandat der Credit Suisse mit 2500 Franken pro Jahr.
(mth)