Der Schweizer Arbeitsmarkt brummt wie noch nie. Die Zahl der Erwerbstätigen ist im zweiten Quartal 2023 auf 5,303 Millionen gestiegen. Das ist ein neuer Rekord.

Damit gab es in der Schweiz 2,9 Prozent mehr Erwerbstätige als im gleichen Vorjahresquartal. Dies geht aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) hervor, die das Bundesamt für Statistik am Donnerstag veröffentlichte.

Stärkere Zunahme bei Ausländern

Damit hat der Schweizer Arbeitsmarkt den Taucher durch die Pandemie endgültig hinter sich gelassen. Kurz vor Ausbruch des Coronavirus waren 5,1 Millionen Menschen erwerbstätig gewesen. Danach ging die Zahl etwas zurück, fiel aber nie unter die Grenze von 5 Millionen.

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Nun wurde erstmals in der Geschichte die Grenze von 5,3 Millionen Erwerbstätigen überschritten. Davon waren 2,877 Millionen Männer, was 2,6 Prozent mehr ist als vor einem Jahr. Derweil legte die Zahl der erwerbstätigen Frauen um 3,2 Prozent auf 2,427 Millionen zu.

Dabei war die Zunahme bei ausländischen Erwerbstätigen mit 4,8 Prozent deutlich stärker als bei Schweizern (+1,9 Prozent).

So viele Vollzeitstellen wie noch nie

Die 5,3 Millionen Erwerbstätigen belegten umgerechnet 4,419 Millionen Vollzeitstellen. Das sind 2,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Löwenanteil der so genannten Vollzeitäquivalente (VZÄ) entfiel mit 2,663 Millionen auf Männer, während die Frauen umgerechnet 1,756 Millionen Vollzeitstellen besetzten. Auch das sind neue Bestmarken.

Die Zahl der Vollzeitäquivalente entspricht der Summe der Beschäftigungsgrade der besetzten Stellen. Eine Person, die 50 Prozent arbeitet, und eine andere Person mit einem Beschäftigungsgrad von 20 Prozent, werden somit als 0,7 Vollzeitäquivalente verbucht.

Markant weniger Erwerbslose

Der starke Arbeitsmarkt liess die Zahl der Erwerbslosen schmelzen: Die Erwerbslosenquote sank im zweiten Quartal auf 3,7 Prozent, nachdem es im gleichen Vorjahreszeitraum noch 4,1 Prozent gewesen waren. Damit waren in der Schweiz gemäss Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) 186'000 Personen erwerbslos. Das sind 15'000 weniger als ein Jahr zuvor und so wenige wie letztmals vor 11 Jahren.

Die ILO-Erwerbslosenquote ist damit deutlich höher als die Arbeitslosenquote gemäss Definition des Seco, bei welcher nur die gemeldeten arbeitslosen Personen gezählt werden. Das Seco veröffentlicht zudem nicht Quartals-, sondern Monatswerte. Im Juli verharrte die Arbeitslosenquote mit tiefen 1,9 Prozent erneut unter der 2-Prozent-Marke.

(sda/mbü)