Beim Börsen-Comeback von ARM am Donnerstag will der bisherige Allein-Eigentümer Softbank das Risiko eines Fehlstarts an der Wall Street minimieren. Daher verzichtete der Technologie-Investor trotz der grossen Nachfrage darauf, die Aktien des britischen Chip-Designers über der Angebotsspanne zuzuteilen. Experten der den Börsengang an die US-Technologiebörse Nasdaq begleitenden Banken hätten Softbank-Chef Masayoshi Son zu diesem Schritt geraten, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.

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Zwar hätte die hohe Nachfrage auch eine Zuteilung zu je 52 Dollar gerechtfertigt. Beim letztlich festgelegten Zuteilungspreis von 51 Dollar, und damit am oberen Ende der bei 47 Dollar beginnenden Angebotsspanne, wachse aber die Chance auf ein grösseres Kursplus beim Debüt, sagten die Insider. Softbank habe sich ausserdem dagegen entschieden, einen grösseren als den bislang angebotenen 9,4-prozentigen Anteil an dem Chip-Designer zu verkaufen.

ARM hatte 95,5 Millionen Papiere zu jeweils 51 Dollar verkauft. Mit einem Emissionsvolumen von 4,87 Milliarden Dollar ist dies der bislang grösste Börsengang des Jahres. Zum Ausgabepreis wurde ARM mit 54,5 Milliarden Dollar bewertet.

Auf den Entwürfen des Unternehmens basieren praktisch sämtliche Smartphone-Chips. Aber auch bei Prozessoren für Rechenzentren kommen sie immer häufiger zum Einsatz. Daher haben zahlreiche Technologiekonzerne ARM-Papiere gezeichnet. Damit wollen sie die weitere Zusammenarbeit sicherstellen.

Gegründet wurde ARM vor 33 Jahren als Joint Venture von Acorn Computers, Apple und VLSI Technology. Das Unternehmen, das im britischen Cambridge seinen Sitz hat, war bereits von 1998 bis 2016 an der Börse notiert – damals in London und an der Nasdaq – bevor Softbank es für 32 Milliarden Dollar übernahm. Im vergangenen Jahr scheiterte der geplante, 40 Milliarden Dollar schwere Verkauf von ARM an den Chip-Konzern Nvidia.

(reuters/spi)