"Man könnte zum Beispiel bei den Krankenkassenprämien ansetzen und diese für Härtefälle stark verbilligen", sagte Sommaruga in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". Sie hoffe, dass die Arbeitsgruppe, die der Bundesrat eingesetzt habe, zu ähnlichen Schlüssen komme.

Mit Blick auf die vermutlich durch Sabotage verursachten Lecks in den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 sagte die Energieministerin, dass es zu den Ursachen nur Vermutungen gebe. Sollte sich wirklich herausstellen, dass es Sabotage war, wäre dies eine weitere Eskalation im Energiekrieg, den Putin gegen Europa führe.

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Die Lecks hätten für die Schweiz aber keine unmittelbaren Folgen, weil durch diese Pipelines kein oder kaum mehr Gas komme. Auf die Frage, ob die Energie-Infrastruktur in der Schweiz geschützt sei, sagte Sommaruga, es gebe keine umfassende Sicherheit, schon gar nicht bei so weitverzweigten Gas- und Stromnetzen.

Umso wichtiger sei es, dass der Nachrichtendienst sehr wachsam sei. Er informiere den Bundesrat laufend. Alle Staaten seien verwundbar.

Sommaruga nahm auch zu ihrem Verhältnis mit dem scheidenden Bundesrat Ueli Maurer Stellung. Es gebe wenige Bundesräte, mit denen sie so viel gestritten habe wie mit Maurer. "Aber wir mögen uns trotzdem." Und sie verbinde die gemeinsame Leidenschaft für die klassischen Musik.

Sie schätze an Maurer seine direkte Art. Man könne gut mit ihm streiten, ohne dass die menschliche Seite darunter leide. Politisch habe sie selbstverständlich viele Differenzen mit Maurer. Dieser sei aber auch ein guter Verlierer. Er nehme es sportlich, wenn er seine Anliegen nicht durchbringe.