Die Lage am Panamakanal spitzt sich zu. Auf der rund 80 Kilometer langen Wasserstrasse, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, warten derzeit rund 200 Schiffe auf Passage, wie ein Bericht von «ntv» zeigt. Täglich dürfen höchstens 32 Schiffe passieren. Reedereien und Experten warnen, Preise für Konsumgüter könnten steigen, da Verspätungen und zusätzliche Gebühren die Transportkosten erhöhen.
Die Einschränkung wurde wegen anhaltender Trockenheit einberufen. Das Wasser im Kanal ist auf einem Niedrigstand, nachdem es in der eigentlichen Regenzeit im Juli kaum Niederschlag gab. Der Panamakanal ist wichtig für den Waren-Transport, rund 3,5 Prozent des weltweiten Seehandels muss die Wasserstrasse passieren. Ausserdem ermöglicht er einen schnelleren Transport von US-Waren nach Asien und an die südamerikanische Pazifikküste.
900'000 Dollar extra für Passage
Über 40 Prozent der Container, die von Nordostasien zur Ostküste der USA verschifft werden, passieren normalerweise den Kanal. Im Stau stehen aber mehrheitlich Tanker und Massenfrachter, die kurzfristig ihre Passage buchen. Container-Schiffe planen und buchen ihre Route meist ein Jahr voraus. Nicht alle Containerfrachter sind so glücklich. Ein Manager der Reederei Maersk sagt gegenüber der «Washington Post», dass er wegen zwei Schiffe, die nicht gebucht werden konnten, massiv draufzahlen musste. «Wir nahmen an einer Auktion teil und zahlten pro Schiff 900'000 Dollar zusätzlich zu den normalen Mautgebühren von 400'000 Dollar, um die Passage zu ermöglichen», sagt er gegenüber der Zeitung.
Aktuell sieht es nicht so aus, als würden die Schiffe bald wieder normal den Kanal passieren dürfen. Die Behörden teilten mit, die Einschränkungen bis mindestens 2. September aufrecht zu erhalten.
(rul, mit Material von SDA)