Der Online-Konzern demonstrierte am Donnerstag, wie ein vernetzter Lautsprecher mit der Sprachassistentin Alexa das Buch "Der Zauberer von Oz" einem Jungen mit der Stimme seiner Grossmutter vorliest.

Für Kritik sorgte, dass der Online-Konzern ins Gespräch brachte, mit Hilfe der Software Stimmen verstorbener Familienmitglieder zu konservieren. Alexa-Forschungschef Rohit Prasad verwies darauf, dass viele geliebte Menschen in der Corona-Pandemie verloren hätten.

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"Künstliche Intelligenz kann diesen Schmerz nicht verschwinden lassen, aber sie kann definitiv die Erinnerung am Leben erhalten", sagte er vor der Demonstration der Technik. In einem Interview mit dem Technologie-Blog "Techcrunch" betonte Prasad danach, dass die Grossmutter aus der Vorführung durchaus am Leben sei.

Der technische Durchbruch von Amazon ist, dass die Software eine Stimme mit so wenig Ausgangsdaten nachahmen kann. Bisher musste man dafür mehrere Stunden Text einsprechen.

Bei der Technologie handelt es sich um ein Experiment und es ist offen, ob sie die Verbraucher erreicht. Ein Professor für Computerwissenschaften der University of Buffalo, Siwei Lyu, zeigte sich besorgt über das Missbrauchspotenzial der Software.

So könnten sich Übeltäter als Familienmitglieder ausgeben oder jemand mit fingierten Äusserungen von Top-Managern Aktienmärkte durcheinanderbringen, warnte er beim Finanzdienst Bloomberg.