Eine neue Studie entkräftet Befürchtungen, dass bei finanziellen Anreizen zum Impfzeitpunkt, das Vertrauen in die Impfung sinkt. Auch in der Schweiz war wegen Bedenken um negative Folgen einer Impfprämie auf eine solche verzichtet worden.
Eine monetäre Belohnung für die erste Impfdosis hatte keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, sich auch mit einer zweiten oder dritten Dosis impfen zu lassen, zeigte die am Mittwoch im Fachblatt «Nature» veröffentlichte Studie. Dies, obwohl den Studienteilnehmern keine Belohnung für die weiteren Impfdosen angeboten wurde.
«Die Befürchtungen von Politikern und Wissenschaftlern, dass solche Impfprämien längerfristige, gravierende und unbeabsichtigte Folgen haben könnten, haben wir in unserem Kontext widerlegt», sagte Armando Meier von der Universität Lausanne im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er leitete das Forschungsteam zusammen mit Florian Schneider von der Universität Zürich und Pol Campos-Mercade von der Universität Lund (Schweden).
Impfrate gestiegen
Auch auf das Vertrauen in die Wirksamkeit der Impfstoffe und in die Landesregierung hatte die finanzielle Belohnung keine Auswirkung. Ebenso wenig beeinflusste die Prämie die Absicht von Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmern Blut zu spenden, oder sich gegen die Grippe impfen zu lassen.
An der Studie nahmen über 5000 Schwedinnen und Schweden teil. Einem Teil davon wurde dabei eine Prämie von umgerechnet rund 20 Franken für die erste Dosis der Covid-Impfung angeboten. Diese Prämie hatte die Impfrate um 4,2 Prozentpunkte, von rund 72 Prozent auf 76 Prozent erhöht
(SDA/rul)