Südafrika sieht sich durch die zahlreichen Reisebeschränkungen seit der Entdeckung der neuen Variante des Coronavirus im südlichen Afrika zu Unrecht bestraft. «Herausragende Wissenschaft sollte gelobt und nicht bestraft werden», hiess es in einer am Samstag veröffentlichten Stellungnahme des Ministeriums für Internationale Beziehungen unter Verweis auf die Arbeit südafrikanischer Wissenschaftler, die die Omikron-Variante sequenziert und identifiziert hatten.

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«Wir stellen auch fest, dass neue Varianten in anderen Ländern entdeckt wurden. Keiner dieser Fälle hatte eine Verbindung nach Südafrika», hiess es weiter. Südafrika habe bereits Gespräche mit Ländern aufgenommen, die Reisebeschränkungen beschlossen hätten und hoffe, dass diese Entscheidungen noch einmal überdacht würden.

«Angriff auf internationale Solidarität»

Die Regionalvertretung der Weltgesundheitsorganisation WHO in Afrika kritisierte am Sonntag die Massnahmen. «Nun, da die Omikron-Variante in mehreren Teilen der Welt auftritt, ist die Anwendung von Reisebeschränkungen gegen afrikanische Länder ein Angriff auf internationale Solidarität», teilte die Direktorin Matshidiso Moeti mit. Reisebeschränkungen könnten dazu beitragen, die Verbreitung von Covid-19 leicht zu verlangsamen, sie seien aber auch eine schwere Belastung für die betroffenen Staaten mit wirtschaftlichen Auswirkungen.

Edwin Dikoloti, der Gesundheitsminister von Botsuana, befürchtete eine Stigmatisierung der Länder des südlichen Afrikas. Seit dem 26. November seien in Botsuana 19 Infektionen der neuen Variante bestätigt worden, sagte er am Sonntag. Die meisten Fälle seien jedoch von aussen "importiert" worden.

Africa CDC gegen Reisebeschränkungen

Das Afrikanische Zentrum für Infektionskrankheiten (Africa CDC) hatte sich nach Entdeckung der neuen Variante gegen Reisebeschränkungen ausgesprochen. In der Pandemie habe man festgestellt, dass Reisebeschränkungen für Reisende aus Ländern mit einer neuen Variante zu keinem bedeutsamen Ergebnis geführt hätten.

(sda/gku)