Die Airline sucht verzweifelt Personal, hält aber an der Impfpflicht fest, schreibt die Sonntagszeitung. Weil sich viele Pilotinnen und Flugbegleiter mit Omikron angesteckt haben, warnt die Swiss vor Ausfällen. Einen Flug musste sie bereits streichen. In den nächsten Wochen rechnet sie laut Sprecherin Karin Müller mit einer «weiteren Steigerung der Krankheitsfälle» und in der Folge mit «weiteren Flugstreichungen». Dabei hat die Fluggesellschaft rund 200 Flight-Attendants und Piloten, die zurzeit Daumen drehen, obwohl sie weder krank noch in Quarantäne sind. Ende Oktober hat die Swiss ein Impfobligatorium eingeführt und alle ungeimpften Crewmitglieder freigestellt. Sie bekommen zwar bis auf weiteres Lohn, dürfen aber nicht arbeiten. Ihnen droht sogar die Kündigung. Doch die Swiss lässt eher Flüge ausfallen, als ungeimpfte Mitarbeitende einzusetzen, wie die Sprecherin klarmacht.
Zwischen ungeimpften Mitarbeitenden und der Swiss fand eine amtliche Schlichtungsverhandlung statt. Die Mitarbeitenden boten an, regelmässig Tests zu machen und schlugen vor, dass wenigstens jene Ungeimpften wieder eingesetzt werden können, die einen Genesenenstatus haben. Doch die Swiss signalisierte in keinem Punkt Entgegenkommen. Im August begründete sie das Impfobligatorium für Besatzungsmitglieder mit der Befürchtung, dass immer mehr Flugziele weltweit von den Besatzungen einen Impfnachweis verlangen. Bis heute gibt es nur zwei Länder, die das eingeführt haben: Kanada und Hongkong. Und Hongkong fliegt die Swiss ohnehin nicht mehr an. Mit ihrem Impfobligatorium für Mitarbeitende ist die Swiss strenger als viele andere, etwa die Lufthansa, die zum selben Konzern gehört. Dort können ungeimpfte Crewmitglieder weiterarbeiten.