Das sagte Swiss-Chef Dieter Vranckx am Rande des Swiss Economic Forum in Interlaken im Interview mit AWP Video.
Letztes Jahr sei die Fluggesellschaft selbst "unglaublich zuverlässig" gewesen. "Das klare Ziel ist es, diese Zuverlässigkeit auch diesen Sommer - als Swiss - wieder zu erreichen", betonte er.
Doch die Airline ist bekanntlich nicht alleine für ihre Pünktlichkeit verantwortlich: Auch Check-in, Gate- oder Rampenabfertigung, die die Firma Swissport am Flughafen Zürich für die Swiss übernimmt, Sicherheitskontrollen oder Pass-Checks, die ins Aufgabengebiet der Kantonspolizei Zürich gehören, können zu Verspätungen führen. Bei der Sicherheitskontrolle gibt es derzeit lange Schlangen wegen Personalmangels bei der Kantonspolizei.
Etwas weiter in der Zukunft könnte jedoch auch die Zuverlässigkeit der Fluggesellschaft selbst auf dem Spiel stehen: Denn nachdem das Kabinenpersonal der Swiss den Gesamtarbeitsvertrag GAV per Frühling 2024 gekündigt hat, wäre sogar ein Streik möglich, sofern sich die Parteien nicht einigen können.
Doch soweit soll es laut Vranckx nicht kommen: "Das Thema GAV für das Kabinenpersonal hat für mich oberste Priorität", erklärte der Swiss-Chef: "Wir setzen alles daran, so schnell wie möglich eine vernünftige, intelligente und gute Lösung zu finden."
Reiselust hält an
Derweil geht nach der Pandemie das Reisefieber weiter und die Bevölkerung reist wieder weiter weg, häufig mit dem Flugzeug. "Die Nachfrage ist noch immer stark, die Flüge sind voll", so Vranckx. Und dies gelte praktisch für alle Destinationen. "Das gesamte Netzwerk der Swiss ist gefragt, Flüge nach Asien, in die USA und auch innerhalb Europas sind ausgebucht."
Seit dem ersten Quartal dieses Jahres hat die Swiss bei ihrem Buchungssystem die Option der CO2-Kompensation eingebaut. Die Käufe solcher von Vranckx als "grüne Tarife" bezeichneten Tickets hätten sich inzwischen verdreifacht. "Es ist noch immer auf tiefem Niveau, aber die Geschwindigkeit ist da."
Um das von der Swiss angepeilte Ziel von Netto-Null bis 2050 zu erreichen, sieht Vranckx drei Pfeiler: Erstens brauche es neue Flugzeuge. "Neue Flugzeuge führen zu einer CO2-Reduktion von 20 Prozent - das ist also ein ganz grosser Hebel", sagt er.
Eine weitere Möglichkeit zur CO2-Reduktion seien synthetische Treibstoffen. "Und der dritte Hebel ist die Technologie: Wir arbeiten mit Google und anderen Technologieunternehmen zusammen und investieren in Technologie", so Vranckx.
Das vollständige Interview mit Dieter Vranckx finden Sie hier: youtu.be/Q2qMnUI-Vtg