Swissmem sieht wegen der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS keine Gefahr für den Werkplatz Schweiz. Wichtig sei, dass die Exportfinanzierung der CS aufrechterhalten werden, sagte der Chef des Industrieverbands, Martin Hirzel.
"Ich hoffe, dass die UBS die aktuelle Situation nicht ausnutzt, um der Industrie schlechtere Konditionen aufzudrücken", so der Swissmem-Chef im Interview mit dem "SonntagsBlick".
Während kleine und grosse Unternehmen das CS-Aus kaum spüren würden, sieht Hirzel die grössten Umstellungen auf mittelgrosse Exportfirmen zukommen. "Sie werden sich daran gewöhnen müssen, dass sie nicht mehr alle Finanzgeschäfte im eigenen Dorf und in der Muttersprache aufgleisen können."
Hirzel: Weniger Konkurrenz schlecht für Exportfirmen
Generell bedeute nur noch eine Grossbank weniger Konkurrenz auf dem Finanzplatz, was vor allem für exportorientierte Firmen keine gute Nachricht sei. "Die Industrie konnte die Angebote der UBS mit jenen der CS vergleichen, in dem von beiden eine Offerte eingeholt wurde", so Hirzel. "Das ist jetzt vorbei, und es drohen tendenziell schlechtere Konditionen beim Zahlungsverkehr, bei Krediten und bei der Platzierung von Unternehmensanleihen. Zudem war die CS bei der Finanzierung und Absicherung von Exportgeschäften absolut führend."
Die vom Staat eingefädelte CS-Übernahme durch die UBS am Sonntag sei aus Sicht seines Verbands aber sauber verlaufen, sagte Hirzel. "Die Firmen haben kein Geld verloren, der Zahlungsverkehr und auch die Absicherung von Wechselkursrisiken funktionierten einwandfrei. Ein Konkurs der CS hätte für den Werk platz Schweiz dagegen katastrophale Folgen gehabt."
(sda)