Nach Veranstalter-Angaben beteiligten sich etwa 8000 Menschen. Nach einer Auftaktveranstaltung an der SPD-Zentrale, dem Willy-Brandt-Haus, zogen die Demonstrierenden durch das Regierungsviertel zum Landwirtschaftsministerium und dann zum Kanzleramt.

Das Netzwerk Campact sprach von einem wichtigen Zeichen «für eine sozial gerechte und ökologische Agrarwende und gegen agrarpolitischen Stillstand». Gegen Abstriche beim Umwelt- und Biodiversitätsschutz in der Landwirtschaft wandte sich der Umweltverband Bund. Mehrere teilnehmende Organisationen wandten sich auf der Kundgebung auch klar gegen Rechtsextremismus und forderten eine Stärkung der Demokratie.

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Konkret gefordert wurden faire Erzeugerpreise für Bäuerinnen und Bauern und eine Tierwohlabgabe zum Umbau von Ställen. «Tierwohl ist nicht verhandelbar», hiess es. Weitere Forderungen betrafen eine Verringerung des Einsatzes chemisch-synthetischer Pestizide sowie generell eine stärkere Honorierung von bäuerlichen Umweltleistungen. Abgelehnt wurde eine Anwendung grüner Gentechnik sowie das Festhalten an Kennzeichnungspflichten.

Resolution an Landwirtschaftsminister

Die Demonstrierenden übergaben eine Resolution mit ihren Forderungen an den deutschen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). «Jetzt ist die Zeit, den nächsten Schritt zu gehen: Endlich Empfehlungen der Borchert-Kommission umzusetzen, was den Umbau der Tierhaltung angeht und das Finanzierungsinstrument dafür», sagte Özdemir dazu nach Angaben seines Ministeriums.

Dem Bündnis «Wir haben es satt!» gehören mehr als 60 Verbände und Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt, Soziales und Entwicklung an. Hinzu kommen weitere Branchenverbände des ökologischen Landbaus und Lebensmittelhandels.

Teilweise zeitgleich mit der Kundgebung fand in Berlin eine Agrarministerkonferenz statt, zu der Özdemir rund 70 Amtskolleginnen und -kollegen aus aller Welt sowie Delegationen internationaler Organisationen in Berlin empfing.