Der von ihm selbst angezettelte Preiskrieg bei E-Autos setzt Tesla zu. Der Konzern gab am Mittwoch nach US-Börsenschluss für das zweite Quartal einen Rückgang der Rentabilität (Bruttomarge) auf 18,2 Prozent nach 19,3 Prozent im Vorquartal bekannt. Das ist der niedrigste Wert in 16 Quartalen. 

Allerdings übertraf das Unternehmen des SpaceX-Chefs und Twitter-Besitzers Elon Musk mit 24,9 Milliarden Dollar die Umsatzerwartungen. Von Refinitiv befragte Experten hatten knapp 24,5 Milliarden erwartet. Auch der bereinigte Gewinn von 91 Cent je Aktie lag über den Vorhersagen von 82 Cent.

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Aktie steigt kaum

Die Tesla-Aktie ging im nachbörslichen Handel zunächst auf Berg- und Talfahrt und lag im weiteren Verlauf faktisch unverändert. Der Aktienkurs hat in diesem Jahr um 138 Prozent zugelegt.

Im Gespräch mit Analysten nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen sagte Musk, die Fertigung im laufenden dritten Quartal dürfte leicht zurückgehen. 

Er kündigt zudem höhere Ausgaben für Künstliche Intelligenz (KI) an. Tesla habe bislang zehn der geplante Alltags-Roboter in Menschengestalt «Optimus» gebaut, sagte er weiter. 

Im Laufe des kommenden Jahres dürften sie in der Lage sein, in den Fabriken etwas Nützliches zu tun. Musk hatte zuletzt die Gründung eines KI-Startups mit dem Namen xAI bekanntgegeben. Ziel sei es, «die wahre Natur des Universums zu verstehen».

Preiskampf in der E-Auto-Branche

Teslas Gewinnspannen waren lange der Neid der Auto-Industrie. Der Elektroauto-Pionier hat jedoch einen Preiskampf bei E-Autos in Gang gesetzt, der vor allem in China heftig tobt. Auch in den USA senkte Tesla die Preise mehrfach. Der Konzern nutzt seine hohe Ertragskraft dazu, sich gegen die Konkurrenz von etablierten Autobauern zu wehren, die immer mehr E-Autos auf den Markt bringen. 

In China kommt der Aufstieg von Firmen wie BYD hinzu, inzwischen die Nummer eins auf dem weltgrössten Automarkt. Durch die Rabattschlacht droht vielen Elektro-Start-ups in Volksrepublik finanziell die Luft auszugehen, berichten Branchenvertreter. Aber auch grosse Autobauer wie Volkswagen und Mercedes-Benz ächzen.

USA sprechen Subventionen

Inzwischen hat Tesla das Tempo bei den Preissenkungen verringert und gewährt stattdessen Rabatte auf Fahrzeuge, die auf Lager produziert wurden. 

Im zweiten Quartal fuhr der Autobauer mit 466’140 Fahrzeugen einen Auslieferungsrekord ein und übertraf damit Marktschätzungen. In den USA trugen dazu auch staatliche Subventionen bei, durch die E-Autos erschwinglicher wurden. 

(reuters/mbü)