Auf einen neuen Produktionsrekord im Juni folgt bei bei Tesla nun eine Atempause: Gleich bei zwei neuen Fabriken hat der Elektroautohersteller Anlaufschwierigkeiten.
Bereits im letzten Monat wurde bekannt, dass Tesla in den ersten beiden Juliwochen den Grossteil der Produktion seines Model Y in Schanghai stoppt. Anschliessend hält dann die Montagelinie für das Model 3 für 20 Tage an.
Die Arbeiten in der Fabrik in China dienen der Steigerung der Produktion beider Fahrzeuge. Die Restrukturierungen sollen bis Anfang August abgeschlossen sein.
Tesla stoppt Produktion auch in Deutschland
Am Montag berichtete das «TeslaMag», dass das neue Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin ab dem 11. Juli ebenfalls eine zweiwöchige Pause einlegen wird. Das Magazin schrieb unter Berufung auf eine nicht identifizierte Quelle, dass Tesla seine Produktion ab August dort ungefähr verdoppeln will.
Das Unternehmen hatte im Juni mindestens eine Woche lang 1000 Modell Y in der Fabrik gebaut.
Tesla erwähnte die Pause in seiner Mitteilung vom 2. Juli zu den jüngsten Produktions- und Auslieferungszahlen nicht.
Im Juni hatte das Unternehmen einen Produktionsrekord aufgestellt. Die 254'695 Auslieferungen für das Quartal blieben allerdings hinter den Analystenschätzungen zurück.
Abriegelung Schanghais als grosser Rückschlag für Tesla
Die «relative Schwäche» des zweiten Quartals war erwartet worden, sagte Philippe Houchois, ein Analyst bei Jefferies.
Die Kommentare von Tesla-Besitzer Elon Musk deuteten darauf hin, dass der freie Cashflow womöglich derzeit niedriger ist als bislang gedacht. Jüngst bezeichnete der Tesla-Besitzer die neuen Fabriken des Unternehmens als Öfen, in denen Geld verbrannt würde.
Der grösste Rückschlag für Tesla war jedoch die wochenlange Abriegelung Schanghais als Reaktion auf einen Covid-Ausbruch. Tausende von Arbeitern schliefen vor Ort nahe des Werks in provisorischen Unterkünften, um die Produktion wenigstens teilweise aufrechtzuerhalten. Im Juni kündigte Musk an, Tausende von Stellen abbauen zu wollen.
Während Schanghai das produktivste Werk von Tesla ist, fahren die Fabriken in Grünheide und Austin, Texas, gerade erst hoch.
«Berlin und Austin verlieren im Moment Milliarden von Dollar, weil es eine Menge Kosten gibt und kaum etwas produziert wird», sagte Musk am 31. Mai vor Tesla-Besitzern im Silicon Valley. «Unser grösstes Anliegen ist, Berlin und Austin zum Laufen zu bringen und Schanghai wieder voll auf Kurs zu bekommen.»
Unter anderem wegen dieser Schwierigkeiten hat die Tesla-Aktien in den drei Monaten bis Ende Juni 38 Prozent verloren soviel wie noch nie in einem Quartal.
Tesla veröffentlicht Quartalszahlen am 20. Juli.
(bloomberg/mth)